Kinder in Mülldorf Jugendverein und Kinderschutzbund wachsen eng zusammen

SANKT AUGUSTIN · Aus Bekannten wurden Nachbarn, aus Nachbarn gute Freunde: Seit der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) neben dem Jugendzentrum an der Bonner Straße in Mülldorf eine Kita eröffnet hat, sind der Kinderschutzbund und der Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen spürbar enger zusammengewachsen. Und das mit einer Geschwindigkeit, die begeistere, wie Vertreter beider Institutionen am Montag betonten.

 Gute Lösung für alle: Im ersten Stock des Sankt Augustiner Jugendzentrums "Matchboxx" nutzen die Vertreter des Kinderschutzbundes nun einen umgestalteten Gruppenraum mit.

Gute Lösung für alle: Im ersten Stock des Sankt Augustiner Jugendzentrums "Matchboxx" nutzen die Vertreter des Kinderschutzbundes nun einen umgestalteten Gruppenraum mit.

Foto: Holger Arndt

"Mit dem neuen U3-Angebot und unserer Beratungsstelle wurde es in unseren Räumen sehr eng", sagt Sibylle Friedhofen, Vorsitzende des Kinderschutzbundes. Schon früher hatte es einmal Überlegungen gegeben, einen Raum im Jugendzentrum mitbenutzen zu können, erinnerte sich Friedhofen und wandte sich an Andreas Kernenbach, den Geschäftsführer des städtischen Jugendvereins.

Dieser fragte bei seinem Vorstand nach und erhielt grünes Licht. Mit Hilfe eines Mitarbeiter-Sozialprojektes des Paketdienstleisters DHL wurde der Raum im ersten Obergeschoss umgeräumt, gereinigt und neu gestrichen - und der Kinderschutzbund zog mit Beratungs- und Fortbildungsangeboten als Mitbenutzer ein. "Unsere bisherigen Kooperationen haben sich verstärkt", resümiert Sibylle Friedhofen.

Mitarbeiter beider Institutionen seien ins Gespräch gekommen, Fragen können auf kurzem Wege geklärt werden und auch die Angebote und Hilfen für Kinder und Familien vernetzen sich zunehmend. "Es wird nicht lange dauern, dann werden wir Fortbildungen und Fachtagungen gemeinsam machen", blickt Andreas Kernenbach in die Zukunft.

Eine Win-win-Situation, bei der die eigentlichen Gewinner die Kinder seien, betonen beide Akteure und geben Beispiele: Seit Januar 2012 fordere das Gesetz die Ausbildung einer Person zum Kinderschutzbeauftragten. "Hier greift uns der Kinderschutzbund professionell unter die Arme, ohne dass wir als Verein Aufwendungen dafür haben", freute sich Kernenbach.

Der Kinderschutzbund bildete zwei seiner Mitarbeiter entsprechend aus, die nun auch dem Jugendverein zur Seite stehen. Dieser wiederum hält seine Räume am zentralen Standort vor, "auch wenn der räumliche Zustand nicht so ist, wie wir es wünschen", sagte Kernenbach. Seine Vereinsvorsitzende Birgit Lüders ergänzte diplomatisch: "Der Sanierungsbedarf ist festgestellt worden."

Man hoffe auf einen großzügigen Sponsor, der dem Kinderschutzbund bei der Sanierung der undichten, maroden und kaum vor Kälte und Straßenlärm schützenden Fenster unter die Arme greife, sagte Sibylle Friedhofen. Denn neben Besprechungen finden in dem Raum im ersten Obergeschoss des Jugendzentrums nun auch die wichtigen Supervisionen für Mitarbeiter des Kinder- und Jugendtelefons sowie Termine des begleiteten Umgangs von Eltern und Kindern statt.

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