Autorin aus Sankt Augustin Karin Lehner setzt kreative Ideen sofort um

Sankt Augustin · Eigentlich ist sie Informatikerin, in ihrer Freizeit ist Karin Lehner aber meistens kreativ. Sie malt Bilder, singt, baut Skulpturen und schreibt Geschichten. Mit „Max Dreiarm ...“ hat die Sankt Augustinerin jetzt ihr zweites Buch veröffentlicht.

 Autorin Karin Lehner mit einem Exemplar von „Max Dreiarm“.

Autorin Karin Lehner mit einem Exemplar von „Max Dreiarm“.

Foto: Selina Stiegler

Karin Lehner wachte eines Tages auf und stellte sich die Frage, was mit einem Kind passieren würde, das mit drei Armen zur Welt kommt. Aus diesem Gedanken entwickelte sie eine Idee und schließlich ein Kinderbuch.

Lehner widmet sich neben ihrer Arbeit unterschiedlichen kreativen Projekten. Sie baut Skulpturen, malt Acrylbilder und schreibt Geschichten. Daher hat sie bei sich zu Hause immer Specksteine und leere Leinwände bereitliegen, um Skulpturen und Bilder anzufertigen. „Das ist wie mit den Ideen zu meinen Büchern: Es kommt eine Idee und da muss am besten das Material schon vorhanden sein“, so Lehner.

Die Autorin wohnt in Hangelar und ist im Alltag Informatikerin. Karin Lehner arbeitet hauptberuflich als technische Redakteurin in einer Software-Firma. entschied sich bewusst für ein Informatikstudium, trotz der Vielzahl an künstlerischen Ideen. „Ich bin froh, dass ich nicht dazu gezwungen bin, dauernd etwas zu produzieren. Dass ich jeder Idee nachgehen kann, wenn ich es möchte, ohne darauf zu achten, ob das ein kommerzieller Erfolg wird“, erzählt sie. Neben ihren künstlerischen Aktivitäten war die Informatikerin auch während des Studiums 14 Jahre in einer Band, schrieb Songtexte und sang. Das Kinderbuch „Max Dreiarm … und seine Geschichte“ ist bereits ihr zweites veröffentlichtes Buch. Ihr Roman „Schema: Ein phantastischer Roman“ kam 2009 heraus.

Ein Junge mit drei Armen

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Max, der mit einem dritten Arm zur Welt kam. Sein zusätzlicher Arm ist für seine Eltern und seine ältere Schwester kein Thema – alle seine Mitmenschen lieben ihn sehr. Erst als Max eingeschult wird, bemerkt er durch Hänseleien, dass er nicht wie die anderen Kinder ist. Lehner erzählt in der kurzen Geschichte, wie aus einem kleinen Jungen durch ein abenteuerliches Erlebnis ein Held wird, der trotz Widrigkeiten zu seinem dritten Arm steht. Die Geschichte wird von Aquarellbildern begleitet, die die Autorin selbst gemalt hat. Lehner wollte in dem Buch den Fokus auf die Vorteile besonderer Eigenschaften legen und den Menschen in den Vordergrund stellen.

Der Protagonist Max Dreiarm ist nicht die erste Hauptfigur mit einer körperlichen Behinderung in Werken von Karin Lehner: Ihr erster Roman „Schema“ handelte ebenfalls von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen, die ihre Behinderung untereinander tauschen konnten. Die Autorin weiß nicht, warum das Thema „Behinderung“ bei ihr so präsent ist. Persönliche Gründe hätte sie keine, ihre Kinder und Enkelkinder seien alle kerngesund, sagt sie.

„Ich wache auf, habe eine Idee im Kopf und diese muss dann umgesetzt werden“, so Lehner. Die Autorin brauchte für das Kinderbuch und die Aquarelle fünf Tage, dann folgte das Einreichen der Geschichte und die anschließenden Korrekturen des Verlages. Karin Lehner lässt die Geschichten zusätzlich von ihren Töchtern absegnen, die beide im pädagogischen Bereich tätig sind – die eine ist gelernte Heilerziehungspflegerin, die andere Lehrerin.

Die Zusammenarbeit zwischen der Autorin und dem Rediroma Verlag funktioniere immer gut und schnell, sagt die Autorin: „Der Verlag gibt auch unbekannten Künstlern die Möglichkeit, ihre Bücher zu veröffentlichen“, erzählt sie. Derzeit wartet die Autorin wieder auf neue Ideen und Eindrücke, die sie auf künstlerische Art verwirklichen kann.

Max Dreiarm … und seine Geschichte wurde im Juli 2021 veröffentlicht und ist als Buch oder E-Book bei Amazon erhältlich.

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