Karl-Gatzweiler-Platz Pläne für die Marktplatte in Sankt Augustin erneut angepasst

Sankt Augustin · Zwei Ausschreibungen, aber kein verwertbares Angebot: Die Stadt Sankt Augustin muss die Pläne für die Umgestaltung des Karl-Gatzweiler-Platzes noch einmal anpassen.

 So haben sich die Planer den Karl-Gatzweiler-Platz ursprünglich vorgestellt. Nun muss die Planung modifiziert werden.

So haben sich die Planer den Karl-Gatzweiler-Platz ursprünglich vorgestellt. Nun muss die Planung modifiziert werden.

Foto: Stadt Sankt Augustin

Eine größere Fläche vor dem Huma-Einkaufszentrum, breite Treppenstufen zum Sitzen und ein angepasster Wasserlauf: So sollte die Marktplatte in Sankt Augustin nach der Umgestaltung aussehen. Nun werden die Pläne noch einmal angepasst. Einen ersten Workshop dazu gab es am Mittwoch in der Stadtverwaltung. Das teilte der Erste Beigeordnete Rainer Gleß bei einem Pressegespräch zum aktuellen Sachstand des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) mit. „Dieses Bauwerk umzugestalten, ist eine Herausforderung, aber eine, der wir uns stellen wollen“, sagte Gleß.

Der Umbau des Karl-Gatzweiler-Platzes ist ins Stocken geraten. Bereits zwei Ausschreibungen hat es für das Projekt gegeben. Zweimal habe es nicht für alle Gewerke wertbare Angebote gegeben, so Gleß. Um die Gründe dafür he­rauszufinden, hat die Verwaltung Kontakt zu Unternehmen und Planungsbüros gesucht. Das Ergebnis: „Es ist die Komplexität des Bauwerks“, sagte Gleß. Denn die Marktplatte sei eine Brücke. „Wir greifen da auch in die Statik ein.“ Dass das machbar sei, sei zwar vorher untersucht worden, aber es sei komplex. Deshalb hat die Verwaltung nun die Umplanung angestoßen – auch, um die Kosten zu senken. „Wir sind nach den zwei Ausschreibungen in einer defensiven Position und wollen jetzt wieder in die Offensive gehen“, sagte Gleß.

Baubeginn frühstens 2021

Laut Uwe Trübenbach, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauordnung, bereiten vor allem die geplanten Sitzstufen und die Verbreiterung der oberen Ebene Probleme. „Es hat ein erstes Treffen gegeben, um zu schauen, wie wir es anders machen können, sodass es immer noch unsere Vorstellungen trifft“, sagte Trübenbach. So sei nicht mehr ausgeschlossen, in der darunterliegenden Parkgarage weitere Stützen einzubauen und dafür auf einzelne Stellplätze zu verzichten.

 Laut Stadt bereiten bei der Umgestaltung der Marktplatte in Sankt Augustin die geplanten Sitztreppen von der oberen zur Marktebene Probleme.

Laut Stadt bereiten bei der Umgestaltung der Marktplatte in Sankt Augustin die geplanten Sitztreppen von der oberen zur Marktebene Probleme.

Foto: Hannah Schmitt

Noch in diesem Jahr soll die neue Planung erstellt werden. „Möglichst rasch“, sagte Gleß. Mit einem Baubeginn sei frühestens 2021 zu rechnen. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits im vergangenen Jahr starten. Die Förderzusage der Bezirksregierung Köln über 2,7 Millionen Euro liegt seit 2018 vor, Bund und Land tragen zusammen 70 Prozent der Kosten. Die Bewilligung ist laut Stadt über fünf Jahre prozentual zugeteilt. Mit dem Fördergeber sei die Umplanung abgesprochen, so Gleß. Die Idee, den ebenfalls geplanten Umbau der Südstraße zunächst vorzuziehen und später neue Fördermittel für die Marktplatte zu beantragen, habe das Land hingegen abgelehnt.

Arbeiten an Verteilerplätzen sollen im Sommer beginnen

Die Südstraße ist wie der Karl-Gatzweiler-Platz ein Baustein des ISEK. Mit dem Konzept nimmt die Verwaltung besonders das Zentrum in den Blick. Den Grundförderantrag über mehr als 40 Millionen Euro hat die Stadt 2016 gestellt. Seither seien einige Dinge in Gang gesetzt worden, so der Erste Beigeordnete. Bereits fertiggestellt ist die Campusmagistrale, die Verbindung zwischen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem Rhein-Sieg-Gymnasium. Seit 2017 läuft zudem die Sanierung und der Neubau des Jugendzentrums an der Bonner Straße in Mülldorf.

In diesem Sommer sollen die Arbeiten an den sogenannten Verteilerplätzen beginnen, für die die Stadt Zuschüsse in Höhe von rund zwei Millionen Euro erhält. Darunter fasst die Verwaltung die Wege zwischen der Campusmagistrale und dem Karl-Gatzweiler-Platz. „Es geht um die Aufwertung unserer Freiräume“, so Gleß. Im ersten Bauabschnitt werden der Vorplatz des Technischen Rathauses, der untere Schulhof des Rhein-Sieg-Gymnasiums und die Wege Richtung Campusmagistrale umgebaut. Dafür wurden in den vergangenen Tagen bereits Bäume gefällt.

Einen Förderantrag hatte die Stadt auch für die Umgestaltung der Südstraße gestellt; er wurde jedoch für dieses Jahr nicht berücksichtigt. Die überbreite Verkehrsfläche störe dort, deshalb solle die Fahrbahn verengt und die Straße fußgängerfreundlicher werden, so der Erste Beigeordnete. „Wir haben die Südstraße weiter im Fokus“, betonte Gleß. Ein erneuter Antrag solle zum September folgen, so die Verwaltung.

Ziel des Gesamtkonzepts ist laut Gleß ein urbanes Zentrum. „Wir wollen Aufenthaltsqualität, Dienstleistungen, aber auch Wohnen.“ Dafür stehen in der Stadt noch ein paar Flächen zur Verfügung: etwa die Baufelder zwischen der Hochschule und dem Technischen Rathaus. Für die Hochschule sei zudem ein weiteres Areal reserviert, so der Erste Beigeordnete. Denn sie sei ein Motor für die Stadt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort