Polizei ermittelt Kartoffeldiebe durchwühlen Naturschutzprojekt in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Nach Vandalen und Teich-Vergiftern hat es Andreas Fey nun mit Kartoffeldieben auf seinem Feld an der Meindorfer Straße in Sankt Augustin zu tun. Der Diplombiologe alarmierte die Polizei.

 Durchwühlt und geerntet: Andreas Fey mit dem, was die Kartoffeldiebe auf seinem Feld in Menden zurückgelassen haben.

Durchwühlt und geerntet: Andreas Fey mit dem, was die Kartoffeldiebe auf seinem Feld in Menden zurückgelassen haben.

Foto: Thomas Heinemann/Thomas Heinemann, TH@Thomas-Hein

Einmal mehr sind die Naturschutzprojekte des Mendener Diplombiologen Andreas Fey von ungebetenen Gästen besucht worden. Nach Bienen- und Honigdieben, Spaziergängern mit Hunden auf den geschützten Flächen, einem vergifteten Naturteich mit tausenden toten Kaulquappen und „Besuchern“, die in Kleingruppen die Wildkräuterwiesen nach Verwertbarem und Essbarem durchpflügten, hatten es Unbekannte am Montagabend auf die Kartoffeln im Projekt „Im Heidfeld“ abgesehen. Dabei konnten Fey und eine Begleiterin die mutmaßlichen Diebe beobachten und die Polizei informieren. Diese wollte sich am Dienstagmittag nur verhalten zu den Ermittlungen äußern.

Als Andreas Fey und seine Planerin für die verschiedenen Naturschutzprojekte und Kleinbiotope am Montagabend einen Kontrollgang zum Projekt „Im Heidfeld“ machten, fiel dem Diplom-Biologen sofort eine Veränderung auf am hochwachsenden Blühstreifen neben dem zum Projekt gehörenden Acker für historische Getreidearten: „Irgendwer hatte sich im Laufe des Tages an den Kartoffeln zu schaffen gemacht. Ein Teil der Fläche war durchwühlt und Kartoffeln sind gestohlen worden.“ Als Fey und seine Begleiterin gemeinsam im Auto zurückfahren wollten, kam ihnen auf dem Feldweg ein silberner Kombi mit SU-Kennzeichen entgegen, der wenige Meter weiter wendete und unmittelbar am Zugang zum kleinen Kartoffelacker parkte. „Wir wussten sofort: Das kann kein Zufall sein“, sagt Fey.

Mit dem Fernglas auf der Lauer

So sei es dann auch gewesen. Fey beobachtete zwei junge Männer, die ausstiegen, die Kofferraumklappe öffneten, sich mehrmals umschauten und auf die noch verbliebenen Kartoffeln zeigten. „Es waren aber noch viele Spaziergänger unterwegs und sie fühlten sich offenbar beobachtet. Also warteten sie“, berichtet Fey. Und sie warteten lange – ganze anderthalb Stunden, berichtet Fey. Er selbst hatte sich in einiger Entfernung mit einem Fernglas auf die Lauer gelegt: „Irgendwann kam eine junge Frau an mir vorbeispaziert, sah mich und mein Fernglas, zückte ihr Handy und rief kurz jemanden an. Die beiden Männer sind dann sofort zurück ins Auto gesprungen und abgehauen.“

Das Kennzeichen hatte sich Fey notiert, die Polizei informiert und noch am späten Montagabend Anzeige erstattet. Gegen 22:20 Uhr sicherten drei Polizeibeamte die Spuren auf dem Feld. „Danach wollten sie direkt zur Anschrift des Pkw-Halters fahren und dort weiter ermitteln“, berichten Fey und seine Planerin. Ob die Polizei tatsächlich den Halter des silbernen Kombis aufgesucht hat und ob eventuell dabei Feststellungen gemacht wurden, die auf einen Zusammenhang mit dem angezeigten Vorgang stehen könnten, wollte die Pressestelle der zuständigen Kreispolizeibehörde in Siegburg auf mehrfache Nachfrage weder bestätigen noch dementieren. „Die Ermittlungen dauern derzeit noch an“, so eine Sprecherin.

Andreas Fey hofft, dass trotz des vermeintlich kleinen Diebstahls vernünftig ermittelt wird. „Ich kann froh sein, dass wir das alles per Zufall beobachten konnten. Es gibt Landwirte, denen werden über Nacht ganze Felder mit Obst und Gemüse von Dieben leergeräumt“, sagt der Diplombiologe, der seine Natur- und Artenschutzprojekte privat finanziert und in seiner Freizeit betreibt: „Daher ist es wichtig, dass man solche Diebstähle nicht verharmlost und sofort unterbindet.“

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