Kommentar Kein schönes Umfeld

Man kann nicht alles haben. Das wissen ältere Menschen noch besser als die jüngeren. Wer im Zentrum wohnen möchte, muss sich schon mal mit Verkehr und Lärm arrangieren.

Aber muss es wirklich so viel von allem sein? Der Standort des neuen Seniorenwohnheims auf dem ehemaligen Tacke-Areal in Sankt Augustin bietet fast alle Nachteile des urbanen Lebens.

Nicht nur, dass der Ausblick auf die Bahntrasse der Stadtbahn 66, wo alle paar Minuten eine Bahn vorbeirauscht, oder auf die B 56, auf der sich insbesondere zu den Stoßzeiten der Verkehr knubbelt, alles andere als erholsam ist. Auch die Betonspindel als neue Huma-Auffahrt, der Starkstrommast oder der stark frequentierte Parkplatz von Lidl und Fitnesscenter bilden nicht gerade eine Idylle.

Es ist unbestritten, dass ältere Menschen möglichst zentrennah wohnen sollten. Sie brauchen kurze Wege zum Einkaufen oder zum Arzt. Das ist an diesem Standort sicherlich gegeben. Aber auch frische Luft bei geöffnetem Fenster, wenigstens ein bisschen Grün und ein relativ ruhiges Umfeld machen Wohnqualität aus - gerade bei einem Seniorenzentrum. Das hat man bei dieser Planung offensichtlich vernachlässigt.

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