Bananensprayer Thomas Baumgärtel Kinderimpfzentrum in Sankt Augustin bekommt eigenes Bananen-Kunstwerk
Sankt Augustin · Der Künstler Thomas Baumgärtel hat schon etliche Impfzentren mit „Impfbananen“ besprayt. Nun hat das Kinderimpfzentrum in Sankt Augustin ein eigenes Kunstwerk vom Bananensprayer erhalten – nicht nur, um den Kindern eine Freude zu machen.
Sechs Schablonen, sechs Farben und eine Viertelstunde – mehr braucht Thomas Baumgärtel nicht, um das Kinderimpfzentrum der Asklepios Klinik Sankt Augustin mit einer Handstand machenden Pippi Langstrumpf mit Bananenschuhen zu schmücken. Diese ist ein weiteres Kunstwerk des Bananensprayers und Graffiti-Künstlers, der im Rahmen seiner Kunstaktion „Impfbanane“ gemeinsam mit seiner Galeristin Carmen Vetere und dem Unternehmer Guido Oberhäuser Kindern etwas zurückgeben möchte für ihren Einsatz in der Pandemie. 11 000 Buttons mit dem Impfbananen-Symbol wurden außerdem an Impfzentren in Köln, im Rhein-Sieg-Kreis, in der Uniklinik Düsseldorf und der Uniklinik Frankfurt verteilt – jedes geimpfte Kind bekommt als Dankeschön einen Button.
Seit dem 17. Dezember 2021 können Kinder im Alter von fünf Jahren eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Im Kinderimpfzentrum in Sankt Augustin bekamen bis zum vergangenen Samstag bereits 4000 Kinder ihre Erstimpfung. „Ich habe schon viele Kinder gepiekst – aber noch nie waren sie so dankbar“, erzählt Dr. Gerd Horneff, Chefarzt der Asklepios Klinik. Er selbst bekomme es durch seine Arbeit ständig mit, wie viel den Kleinen die Corona-Schutzimpfung bedeute.
Kindern etwas Gutes tun
Der Künstler Thomas Baumgärtner setzt sich schon länger für das Impfen ein und möchte mittels Kunst seine Botschaft verbreiten: „Die Impfung bringt uns zurück in die Freiheit“. Der Sprayer ist selbst Vater und konnte an seinem Sohn beobachten, welche Opfer Kinder in der Pandemie erbringen mussten. „Mein Sohn war ständig beim Sport, doch das fiel alles plötzlich weg. Kein Verein hatte mehr offen, alles wurde geschlossen“, erinnert sich Baumgärtner. Gemeinsam mit seinem Sohn entwickelte der Künstler die Pippi mit Bananenschuhen und klebte ihr Bild an verschiedene Kindergärten, um sich für deren Arbeit zu bedanken und Kinder zu ermutigen. „Wenn einer das Virus besiegen kann, dann die stärkste Person der Welt: Pippi Langstrumpf“, erklärt Baumgärtner lachend.
Guido Oberhäuser entwickelte als Geschäftsführer der Saas Systems GmbH die digitalen Impfsysteme und Besuchersysteme für Einrichtungen in Köln, Düsseldorf, Frankfurt und dem Rhein-Sieg-Kreis. Er konnte als Vater ebenfalls beobachten, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Kinder hat. „Mein sechsjähriger Sohn fragte mich, ob es mal eine Zeit gab, in der man ohne Maske in Geschäfte durfte“, berichtet Oberhäuser. „Da wurde mir klar, dass seine bisherigen Erinnerungen alle pandemiebezogen sind.“ Daraufhin wollte der Unternehmer Kindern etwas Gutes tun und finanzierte sowohl die Buttons als auch das neue Bild von Pippi Langstrumpf am Eingang des Kinderimpfzentrums in Sankt Augustin.
Die Verschönerung des Kinderimpfzentrums war nicht nur eine soziale Aktion, sondern auch eine politische. Stefanie Wied, Geschäftsführerin der Klinik, möchte durch das gesprayte Bild laut werden und die Politik auf den weiterhin bestehenden Antrag zur Schließung der Kinderklinik aufmerksam machen: „Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann soll den Schließungsantrag ablehnen“, so ihre Forderungen. Die anwesende FDP-Politikerin Nicole Westig beteuerte, dass bereits im neuen Koalitionsvertrag eine Stärkung der Pädiatrie vereinbart worden sei.
Das Kinderimpfzentrum in Sankt Augustin hat noch 1200 Impfdosen zur Verfügung. Eltern können ihre Kinder in den nächsten drei Wochen weiterhin anmelden.