Sankt Franziskus Seniorenzentrum Konrad Koschitzki feiert 101. Geburtstag

SANKT AUGUSTIN · Der Bewohner des Sankt Franziskus Seniorenzentrums in Sankt Augustin hält sich mit täglicher Gymnastik fit. Und wurde jetzt 100 Jahre alt. Dem Jubilar sieht man beileibe nicht das Alter an.

 Alles Gute zum Geburtstag: Konrad Koschitzki genießt die Gesellschaft seiner Tochter Christel Preetzel.

Alles Gute zum Geburtstag: Konrad Koschitzki genießt die Gesellschaft seiner Tochter Christel Preetzel.

Foto: MARTINA WELT

Konrad Koschitzki ist guter Dinge: Gemeinsam mit seiner Tochter Christel Preetzel (77) sitzt er an seinem Geburtstagstisch im Sankt Franziskus Seniorenzentrum vor dem Schokoladenkuchen, auf dem eine große 101 prangt. Sie verrät sein Alter, das man dem Jubilar beileibe nicht ansieht. Stolz berichtet er von seinen drei Ururenkeln, die ebenso wie seine Enkelin heute nicht mitfeiern können. Umso mehr freut sich Koschitzki, als sich seine Geburtstagsgesellschaft vergrößert mit Vizebürgermeister und Ortsvorsteher Wilfried Heckeroth sowie dem stellvertretenden Landrat Rolf Bausch, die ihm die besten Wünsche mit einem Blumenstrauß und Sankt Augustiner Likör überbringen.

Die Gäste kommen mit Koschitzki bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch. Sein Weg nach Sankt Augustin war nicht immer einfach, und so sind es auch die beiden Weltkriege, die sich offensichtlich am nachhaltigsten in sein Gedächtnis eingegraben haben. Er berichtet von der Flucht aus dem damaligen Westpreußen nach Niederschlesien, wo er ebenso wie seine sieben Geschwister bis Ende 1920 lebte. Von dort aus ging es nach Berlin, wo er auch seine Frau kennenlernte.

Sie heirateten 1934, und auch dazu fällt dem Jubilar sofort eine Geschichte ein. Denn alle ledigen Männer unter 25 Jahren seien damals zum Bau des Westwalls beordert worden. Grund genug, seine zu der Zeit erst 18-jährige Verlobte zu heiraten. Seine Frau starb vor 17 Jahren nach einer Ehe, die 62 Jahre währte. Nach Siegburg kam Koschitzki im Jahr 1964. Dort arbeitete er bei der Rhenag, während seine Frau ein Textilgeschäft führte.

Erst mit seinem Ruhestand übersiedelte die Familie nach Menden, wo er bis vor drei Jahren lebte. Nach einem Sturz ist er nun an den Rollstuhl gebunden und deshalb in das Seniorenwohnheim umgezogen. Wie er so alt wurde, das weiß der Jubilar auch nicht so genau. Er sei immer sportlich gewesen und mache auch heute noch jeden Morgen eine halbe Stunde Gymnastik. Als er noch besser sehen konnte, las er zudem drei Zeitungen am Tag, und bis heute ist Koschitzki an allem, was um ihn herum passiert, sehr interessiert. Auch der Humor ist ihm bis ins hohe Alter geblieben, er kommentiert seinen Geburtstag mit den Worten: "Frauen werden statistisch älter als Männer, ich war dagegen."

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