Mensa-Umbau in Mülldorf Kostenexplosion bei Mensa-Budget in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Die Kosten für den Umbau an der Grundschule Gartenstraße in Sankt Augustin erhöhen sich um 510.1000 auf 1,15 Millionen Euro. Die Stadt nennt unter anderem eine andere Essenszubereitung als Grund für die Steigerung.

 Die Grundschule Sankt Martin in Mülldorf: Der Mensa-Umbau wird für die Stadt deutlich teurer.

Die Grundschule Sankt Martin in Mülldorf: Der Mensa-Umbau wird für die Stadt deutlich teurer.

Foto: Holger Arndt

Es gab Redebedarf im jüngsten Gebäude- und Bewirtschaftungsausschuss. Beim Tagesordnungspunkt zur Verbesserung der Verpflegungssituation der Offenen Ganztagsschule in Mülldorf mussten sich die Ausschussmitglieder mit einer enormen Erhöhung der Kosten für den Mensa-Ausbau beschäftigen, und das bereitete zunächst Bauchschmerzen.

Der Umbau, der 2016 noch mit einem Budget in Höhe von 640 000 Euro unterlegt war, wurde schon ein Jahr später auf mögliche Kosten von 860 000 Euro im Haushalt 2018/2019 erhöht. Jetzt stimmten die Mitglieder sowohl im Haupt- und Finanzausschuss als auch im Gebäude- und Bewirtschaftungsausschuss einer weiteren Erhöhung auf nunmehr 1,15 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Mensa an der Sankt-Martin-Schule zu.

Die Hintergründe für diese „Kostenexplosion“ erläuterte der Erste Beigeordnete Rainer Gleß. „Das Projekt hat eine Historie, die bis ins Jahr 2016 zurückgeht“, sagte er im Gebäudeausschuss. Damals habe man schnell einen Förderantrag beim Land für den Mensa-Umbau stellen müssen, um die Frist bis zum 30. November einhalten zu können. Entsprechend schnell habe es auch einen Vorentwurf zu den Umbauplänen gegeben, der mit grob geschätzten Kosten unterlegt worden sei.

„Die Art der Verköstigung wurde damals aus Zeitgründen nicht im Detail besprochen“, sagte Gleß im Ausschuss. Genau dort finde man jedoch die erste erhebliche Kostensteigerung. Denn in der neuen Mensa soll das Essen nach dem sogenannten Cook-and-Chill-Verfahren zubereitet werden. Das steht für Kochen und Kühlen und hat den Vorteil, dass die Zubereitung und die Ausgabe der Speisen zeitlich und räumlich getrennt vorgenommen werden können, ohne dass es zu Qualitätsverlusten kommt. Mit dieser Methode wird das fertig gekochte Essen sehr schnell heruntergekühlt und dann bei Bedarf wieder erhitzt. „Dieses Verfahren ist derzeit das Maß aller Dinge“, wodurch sich das Budget entsprechend erhöht habe, führte Gleß aus. Es musste eine verbesserte Lüftung in die Küche eingebaut werden, um eine schnelle Erwärmung des Essens zu ermöglichen, heißt es dazu in der Verwaltungsvorlage.

Erschwerend komme hinzu, dass nur außerhalb der Schulzeiten gebaut werden dürfe. Das verlängere die Bauzeit und erhöhe somit auch den Kostenrahmen. Als dritten Grund für die beträchtliche Budgeterhöhung nannte Gleß schließlich „die vollen Auftragsbücher der Handwerker“. Bei den Ausschreibungen habe es nur sehr wenige Bewerber gegeben und damit auch entsprechend wenige Auswahlmöglichkeiten.

Der erste Förderantrag, beruhend auf dem Budget von 640 000 Euro, sei genehmigt, sagte Gleß. Ein erweiterter Förderantrag sei gestellt. Wann und ob es grünes Licht für weitere Landesmittel gebe, dazu konnte Gleß noch keine Angaben machen. Fakt sei jedoch, dass der Um- und Ausbau bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein müsse, um die Fördergelder überhaupt in Anspruch nehmen zu können.

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