Rosenmontagszug in Menden Krümelmonster jagen Kekse

SANKT AUGUSTIN · Das Motto „Mengde fieert“ hätte am Nachmittag auch „Mengde friert“ heißen können: Der kühlen Brise trotzten beim Mendener Rosenmontagszug mehrere hundert Jecken im Zug sowie tausende entlang der Straßen.

 "Frech, wild und wunderbar" präsentierte sich die Katholische Jugendgemeinschaft des Ortes in kunterbunten Papageien-Kostümen.

"Frech, wild und wunderbar" präsentierte sich die Katholische Jugendgemeinschaft des Ortes in kunterbunten Papageien-Kostümen.

Foto: Thomas Heinemann

„Ich zähle nicht mehr, aber die Stimmung ist toll“, sagte Zugleiter Dirk Steiner vom Ortsausschuss. Dabei überraschten die 22 Gruppen auf ihrem Weg quer durch den Ort mit aufwendigen Kostümen und Mottowagen: So hatten die Mitglieder der 1. Mendener Narrenzunft einen mit abertausenden Kreppblumen verzierten Löschboot-Prunkwagen gekapert. Statt Wasser ließen die Jecken freilich Kamelle auf die Zuschauer prasseln.

Die Söhne Mendens, der junge Männerchor des Ortes, brachte mit „Mecki im Sängerland“ närrische Nostalgie mit zum Zug. „Manege frei“ statt „Wasser Marsch“ war das Motto im Zirkus Feuriro, der mit rollendem Zirkuszelt, Clowns, wilden Tieren und dem Löschzugführer als Popcorn- und Süßwarenverkäufer durch den Ort zog. „Fründe kumme, Fründe jonn, ejal wat kütt, mir blieve (be)ston“, betonte der Verein KC Maibank, der traditionell aufwendige Kostüme wählt und das Motto in Form von laufenden statt fallenden Dominosteinen umsetzte.

Kekse statt Bälle jagte die Krümelmonstertruppe des SV Menden, der ein riesiger Schwarm bunter Papageien auf den Versen war: Die Katholische Jugend brachte unter dem Motto „Wir sind frech, wild und wunderbar“ einen großen Papageien-Prunkwagen, einen rollenden Stall für die jüngsten „Mendener Küken“ und besonders viel Farbe in den Karnevalszug. Fliegen wäre eine Alternative, doch die Jecken vom Turnverein Menden nehmen lieber das Boot, um die maroden Brücken im Rheinland zu umschiffen. Mit dem Wahlspruch „De Bröcke sin ja all kapott – ejal – met uns Böötche blievste immer flott!“ und im Kostüm venezianischer Gondeln und Gondoliere machten die Turner auf die marode Verkehrsinfrastruktur aufmerksam.

Den Höhepunkt des Zuges kündigte die KG Blau-Wiesse Essele gleich mit mehreren prachtvollen Karnevalswagen und großer Fußtruppe des Gefolges an. Im Gewand der Pantomimen und ein jeder mit zahlreichen bunten Gasballons verziert, sorgte die kunterbunte Truppe bei den Zuschauern für Begeisterung.

„Die Junge sind dem Herrjott jot jelunge“ betonte das Gefolge des Altstadtdreigestirns vom eigenen Mottowagen, dem eine rollende Karnevalsburg als größter Wagen des Zugs folgte: Hände voller Kamelle und Strüssjer ließ das Mendener Dreigestirn Prinz Christoph, Bauer Reinhard und Jungfrau Michaela auf die schunkelnden und feiernden Zuschauer regnen.

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