Neuer Haltepunkt "Sankt Augustin-Zentrum" Längere Wege für kurze Zeit

SANKT AUGUSTIN · Noch fehlt die Rampe am Haltepunkt "Sankt Augustin-Zentrum". Die Konsequenz: Die Bürger müssen Umwege einplanen.

Ein neues Zentrum zu bauen ist ja ganz schön, aber bis es dann einmal fertig ist, sind damit mitunter auch einige Unannehmlichkeiten verbunden. Ab Montag ist das so für die Fußgänger und Radfahrer, die von der Bonner Straße aus etwa ins Huma-Center, zur Stadtbahnhaltestelle oder zum Rathaus wollen.

Die alte Fußgängerbrücke mit ihren noch vorhandenen Rampen ist dann gesperrt, die neue zwar in Teilen nutzbar, aber noch nicht ganz fertig. Deshalb müssen Fußgänger Radfahrer längere Wege in Kauf zu nehmen.

Ein großer Teil der neuen Bahnüberquerung über die Gleise der Stadtbahnlinie 66 ist fertig. Allerdings: eine neue Rampe fehlt noch komplett. Sie kann erst gesetzt und fertiggestellt werden, wenn die alte marode Brücke weg ist.

Immerhin können die bereits gebauten neuen Treppen und Aufzüge zumindest für die Fußgänger genutzt werden Die geänderte Wegführung für Fußgänger und Radfahrer ist ausgeschildert und barrierefrei angelegt. Am Montag werden auch Mitarbeiter der Stadtwerke Bonn zusätzlich bereitstehen, um den Weg zu weisen und Auskunft zu geben.

Die Fußgänger müssen nun ein Stück die Bonner Straße hochlaufen und können dann erst über eine Treppe und den Busbahnhof auf den Bahnsteig gelangen, um von dort dann mit dem Aufzug auf die Rathausebene zu kommen. Das gleiche gilt auch umgekehrt. Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, muss ganz um den Busbahnhof an der Bonner Straße herumlaufen und kann erst dann Richtung Haltepunkt und Aufzüge laufen.

Die Radfahrer aus der Wehrfeldstraße können über die Südstraße und Rathausallee zum Huma und zum Rathaus kommen. Die zweite Möglichkeit ist, entlang der Bonner Straße bis zur großen Kreuzung Arnold-Janssen-Straße zu fahren, dort die Gleise zu queren, um dann den Radweg entlang der Gleise Richtung Zentrum zu nutzen.

Wann die neue Brücke mit den entsprechenden Rampen fertiggestellt ist und die umständliche Wegeführung überflüssig macht, vermochte die Stadt noch nicht zu sagen. "Das lässt sich noch nicht abschätzen", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Der neue Haltepunkt werde voraussichtlich Ende April fertig sein. Derzeit stehen für die Fahrgäste Behelfsbahnsteige zur Verfügung.

Der Umbau der Haltestelle und der Neubau der Brücke gehen einher mit dem Neubau des Huma-Centers. Bauherr sind die Stadtwerke Bonn, genauer die Tochtergesellschaft SSB, Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises.

Rund 3,5 Millionen Euro investieren die SSB in das Projekt, wobei 90 Prozent für den Bahnsteig vom Nahverkehr Rheinland gefördert wird. Die Brücke fördert die Bezirksregierung mit 70 Prozent. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember trägt die Haltestelle nicht mehr den Namen "Sankt Augustin-Markt", sondern ist mit "Sankt Augustin Zentrum Hochschule-Bonn-Rhein-Sieg" bezeichnet.

Eigentlich sollte diese Haltestelle mit dem Umbau einen ebenerdigen Übergang bekommen. Allerdings spielte da die Bezirksregierung in Köln nicht mit - aus Sicherheitsgründen. Der neue Haltepunkt erhält eine einheitliche Beleuchtung, beide Bahnsteige eine Telekom-Rufsäule sowie einen Fahrscheinautomaten. Für Sehbehinderte wird ein taktiles Leitsystem integriert.

Die neue Brücke, wenn sie denn mit ihren Rampen fertig ist, hat eine Breite von insgesamt vier Meter, eine Steigung von 5,5 Prozent und bereits einen Namen: Sie wird nach der ungarischen Partnerstadt benannt und "Szentes-Brücke" heißen.

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