Abschreiben erwünscht Löhrmann zu Gast in der ausgezeichneten Grundschule Sankt Martin
SANKT AUGUSTIN · Auf dem Sankt Augustiner Lehrplan steht neben Rechnen, Schreiben und Lesen auch Verantwortung übernehmen, gesund ernähren und helfen lernen. Dafür wurde die Schule dieses Jahr mit dem Schulentwicklungspreis "Gute gesunde Schule" der Unfallkasse NRW ausgezeichnet.
"Sankt Martin war gütig zu allen Mitmenschen. Er hat die Bedürfnisse des Einzelnen genauso gesehen wie die Gesamtheit", sagte Sylvia Löhrmann, Landesministerin für Schule und Weiterbildung, bei der Informationsveranstaltung zur vorbildlichen Schulentwicklung an der katholischen Grundschule Sankt Martin. Der Namensgeber sei daher der ideale Vertreter für die Ziele, die sich Schule heutzutage setzen sollte: inklusiv, interkulturell und individuell zu sein. Die katholische Grundschule Sankt Martin sei hierfür ein gutes Beispiel - und das nicht nur wegen ihres Namens. Auf dem Sankt Augustiner Lehrplan steht neben Rechnen, Schreiben und Lesen auch Verantwortung übernehmen, gesund ernähren und helfen lernen. Dafür wurde die Schule dieses Jahr mit dem Schulentwicklungspreis "Gute gesunde Schule" der Unfallkasse NRW ausgezeichnet.
Damit andere Schulen und politische Vertreter der Region von dem Konzept lernen und profitieren können, fand an der Grundschule gestern eine Informations- und Dialogveranstaltung statt. "Der Austausch mit anderen Bildungseinrichtungen ist uns besonders wichtig", erklärte Schulleiterin Ingrid Röhl, "wir wollen die Übergänge von der Kita in die Grundschule und in die weiterführende Schule besser gestalten und begleiten." Und in der vierjährigen Grundschulzeit dazwischen können die Sankt Augustiner Schüler einiges ausprobieren. Sie können als Pausen-, Streit- oder Ersthelfer lernen, Verantwortung für die Mitschüler zu übernehmen oder im Klassenrat oder Schülerparlament ihre Ideen zur Verbesserung der Schule umsetzen. "Für Kinder ist es besonders wichtig, dass sie merken, dass sie etwas wert sind, dass sie mitgestalten können", sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann.
Gelernt wird an der katholischen Grundschule Sankt Martin zudem klassen- und altersübergreifend, bilingual und inklusiv, also mit Mitschülern, die eine sonderpädagogische Betreuung benötigen. Das alles können die 29 Lehrerinnen der Grundschule nicht alleine stemmen. Ehrenamtliche Paten - darunter viele Eltern, Schulsozialarbeiter, eine Sonderpädagogin und eine Sozialpädagogin - halten den Schulbetrieb aufrecht. "Wir haben fast 400 Kinder an der Schule, davon sind 75 Prozent bis zum Nachmittag hier", sagte Schulleiterin Röhl, "da muss Schule mehr bieten als eine gute Lernatmosphäre." Vielfältige Arbeitsgemeinschaften wie Tanz- oder Kochkurse sollen die Kinder ebenfalls fördern.
Dass nicht nur auf die Schwächen, sondern vor allem auf die Stärken geschaut werden müsse, betonte auch Tobias Hagen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Erziehungshilfe an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln. Hagen informierte gestern über das Thema Inklusion.
Beim Markt der Möglichkeiten stellte gegen Ende der Veranstaltung die Grundschule Sankt Martin noch einmal vor, wie sie mit dem Thema Inklusion und anderen spannenden Zukunftsthemen umgeht. Abschauen erwünscht.
