Südstraße wird zur Allee Mehr Sicherheit für Radfahrer in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Die Südstraße soll attraktiver werden. Wie die Straße aussehen soll, steht jetzt fest: Sie wird zu einer Allee mit einer mittigen Aufpflasterung mit Straßenlaternen in der Straßenmitte. Außerdem bekommt sie zwei Radfahrspuren.

Die Südstraße wird zu einer Allee mit einer mittigen Aufpflasterung, Laternen in der Straßenmitte sowie zwei Radfahrspuren umgebaut. Darauf verständigte sich der Zentrumsausschuss des Stadtrats in seiner gut anderthalbstündigen Sondersitzung am Mittwochabend. Vorausgegangen war eine zähe Diskussion, die in der vorherigen Sitzung am vergangenen Donnerstag nach zweieinhalbstündiger Beratung abgebrochen worden war.

Zunächst hatten zwei Varianten auf dem Tisch gelegen: Beide sahen Grünstreifen südlich und nördlich der Südstraße sowie Schutzstreifen für Radfahrer mit unterbrochener Linie am jeweiligen Fahrbahnrand vor. In der ersten waren Straßenlaternen am Fahrbahnrand vorgesehen, bei Variante zwei in der Fahrbahnmitte.

Wie berichtet, hatte die SPD darauf gepocht, dass geprüft wird, ob sich beide Varianten auch mit einem exklusiv für Fahrräder reservierten Radfahrstreifen realisieren ließen, statt nur mit einem Schutzstreifen am rechten Fahrbahnrand. Das Ergebnis der Prüfung stellte der städtische Verkehrsplaner Mathias Hennig in der Sondersitzung vor: Es sei machbar, aber auch teurer. Mit einem Radfahrstreifen werde die Fahrbahn deutlich breiter. Der Grünstreifen nördlich der Südstraße falle somit weg, zudem müsse der Bordstein zwischen der Von-Claer-Straße und der Bahnhaltestelle neu verlegt werden.

Die Nettobaukosten beider Varianten würden von 1,21 auf 1,38 Millionen oder von 1,28 auf 1,415 Millionen Euro steigen. Nicht nur wegen steigender Kosten empfahl der Verkehrsplaner, auf den Radfahrstreifen zugunsten eines Schutzstreifens zu verzichten: „Von der Bonner Straße kommend ist die Einleitung des Radverkehrs auf einen Radfahrstreifen deutlich komplizierter.“ Auch die Bonner Straße solle einen Schutzstreifen erhalten, sodass beim Abbiegen kein Bruch in der Verkehrsführung entstünde.

Mehr Autos vorgesehen für Radfahrstreifen

Zudem sähen die Richtlinien für Straßenbau und für die Planung von Radverkehrsanlagen einen Radfahrstreifen für die Südstraße kritisch, betonte Hennig: „Wenn man die Zahlen der Durchschnittsgeschwindigkeit und der Verkehrsbelastung pro Stunde nimmt, kommt die Südstraße gerade so in einen Bereich, in dem man über einen Schutzstreifen nachdenken kann.“ Erst bei erheblich mehr Fahrzeugen pro Stunde wäre der Radfahrstreifen vorgesehen.

Und schließlich habe die Politik im Radverkehrskonzept einstimmig beschlossen, die Südstraße ausdrücklich mit einem Schutzstreifen statt einem Radfahrstreifen auszubauen, ergänzte Benedikt Bungarten von der CDU: „Auch die gestrichelte Linie eines Schutzstreifens darf vom Autofahrer nur berührt oder überfahren werden, wenn er es für die verkehrliche Situation braucht.“ Bei der Variante zwei mit Straßenlaternen in der Mitte sei ein Ausweichen wegen Gegenverkehr ausgeschlossen, so Bungarten.

„Es ist erlaubt, dann passiert es auch“, betonte Gerhard Schmitz-Porten (SPD), der auf den Radfahrstreifen als „maximalen Schutz für Radfahrer“ pochte. Am Ende einigte sich der Ausschuss trotz Bedenken der Verkehrsplaner einstimmig auf die teure Variante mit Radfahrstreifen.

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