Alexandra Röder Mit „Donnerstolz“ zur WM

Sankt Augustin · Alexandra Röder will ihren doppelten Weltmeisterschaftstitel beim Fahrturnier verteidigen. In der kommenden Woche tritt die Sankt Augustinerin mit ihrem Einspänner in den Niederlanden an.

Alexandra Röder trifft dieses Wochenende auf dem abschließenden Training letzte Vorbereitungen, um ihren Titel bei der Weltmeisterschaft der Fahrer mit Behinderung zu verteidigen. Vom 3. bis zum 8. August muss sich die Sankt Augustinerin mit ihrer einspännigen Kutsche im niederländischen Beesd in drei Disziplinen beweisen. „Dieses Jahr ist die Anforderung immens. Ich will meine doppelten Weltmeisterschaftstitel gerne behalten“, sagt Röder. Bei der WM 2014 erhielt sie die Goldmedaille im Einzel und mit der Mannschaft. Die 28-Jährige, die seit ihrem achten Lebensjahr eine Unterschenkelprothese am linken Bein trägt, lebt für ihren Sport: „Es ist jeden Tag ein Stückchen Urlaub, wenn ich in den Stall komme“, so Röder, die als Assistentin bei der Telekom arbeitet.

Drei bis vier Stunden am Tag ist die Niederpleiserin bei ihren drei Pferden. „Mir geht das Herz auf, wenn meine Pferde wiehern, um mich zu begrüßen. Die Tiere geben mir so viel zurück und das hat man nicht bei jedem Sport“, sagt sie. Leider kann sie dieses Jahr nicht mit ihrem Pferd Evi antreten. Das Tier sei vergangenes Jahr erkrankt, erzählt die junge Frau. Ihre einspännige Kutsche wird bei der WM von „Donnerstolz“ gezogen. Der 21-Jährige Wallach gehört einem Bekannten von Alexandra Röder. Gemeinsam mit ihrem Freund Michael Gruhn als Beifahrer und „Donnerstolz“ wird sie in der Dressur, in einem Marathon und beim Kegelfahren geprüft. „Bei der Dressur kommt es ganz auf Eleganz an“, so Röder. Der Beifahrer habe beispielsweise nur die Aufgabe auf dem hinteren Teil der Kutsche „schön auszusehen“. Beim Marathon gehe es rasanter zu. „Wir fahren um Hindernisse und werden bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell“, erklärt die Weltmeisterin.

Der Beifahrer müsse dabei aufpassen, dass die Kutsche nicht umkippe und ein gutes Gegengewicht schaffen. Eine Mischung aus Dressur und Marathon sei das Kegelfahren. Um ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, fahren die Sportler auf einer durch Kegel begrenzten Strecke. „Unser Pferd ist konditionell schon auf dem Stand, wo wir es gerne hätten“, sagt Röder. Beim Abschlusstraining müsse sie die Kondition des Tieres erhalten, aber auch mit ihm in den Wald reiten, damit es mal etwas anderes sehe. Mit dem Trainingstand ist sie sehr zufrieden. „Mein großes Ziel ist es, noch bis ich 70 bin an der WM teilzunehmen. Aber nur, solange es mir noch genauso unfassbar viel Spaß macht“, sagt Röder.

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