Kunsthalle Hangelar Musiker spielen Ungewöhnliches auf chinesischer Zitter und Saxofon

SANKT AUGUSTIN · Mal wie ein warmes, raumfüllendes Klingen, mal als ruhiges Rauschen der Töne, das von einzelnen Saitenklängen durchpeitscht wird - Xu Fengxia weiß, wie sie ihrer Guzheng, der chinesischen Zitter, ganz andere, neue Klänge, als man sie von der traditionellen chinesischen Musik gewohnt ist, entlocken kann.

 Sie verlangen ihren Instrumenten Höchstleistungen ab: Der Saxofonist Tim O'Dwyer und Xu Fengxia an der Guzheng, der chinesischen Zitter.

Sie verlangen ihren Instrumenten Höchstleistungen ab: Der Saxofonist Tim O'Dwyer und Xu Fengxia an der Guzheng, der chinesischen Zitter.

Foto: Thomas Heinemann

Die in China ausgebildete Musikerin hat sich über viele Jahre lang der traditionellen Musik ihres Landes gewidmet, ehe sie nach Deutschland übersiedelte und sich dem Jazz und der Improvisationsmusik widmete. Hier erfand sie ihre völlig neuen und ungewohnten Spieltechniken. Ein andauerndes Experiment mit Musik und der Guzheng, das die energiegeladene Künstlerin nun mit zum Publikum in der gut gefüllten Kunsthalle Hangelar brachte.

Im Rahmen der mit der Stadt Sankt Augustin angebotenen Reihe "Werkstattkonzert: Experimentelle Musik" wagte Xu Fengxia ein neues Experiment: das Zusammenspiel mit dem australischen Saxofonisten Tim O'Dwyer. Für Studien- und Forschungszwecke wohnt der Leiter des "Lasalle-Colleges of the Arts" für zeitgenössische Musik in Singapur derzeit in Köln. Dort traf der promovierte Musikwissenschaftler mit Wurzeln im Punk-Jazz und der freien Improvisation auf Xu Fengxia.

Seinem Saxofon rang der Musiker beim Konzert ungewohnte Töne ab. Als Filter allzu durchdringender Höhen des Klangs nutzte er dabei etwa eine handelsübliche und teilgefüllte PET-Wasserflasche, die im Trichter seines Instruments verschwand und dennoch zuließ, dass dunkle Bässe die Kunsthalle zum Klingen brachten. Das Publikum erlebte zwei Musiker, die es verstanden haben, ihren Instrumenten Höchstleistungen abzuverlangen und dabei gekonnt bekannte Stilgrenzen und Techniken der Musik aufzusprengen und Raum für neue, improvisierte Musik zu schaffen.

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