Nahversorgung in Sankt Augustin Mülldorfer Netto schließt Mitte Januar

Sankt Augustin · Dass der Markt in den Sankt Augustiner Südarkaden schließt, steht schon länger fest. Jetzt hat das Unternehmen den Termin der Schließung bestätigt. Die Stadt bedauert den Verlust des Nahversorgers und längere Einkaufswege für viele Mülldorfer.

 Jetzt steht fest: Der Netto-Markt in den Sankt Augustiner Südarkaden schließt Mitte Januar.

Jetzt steht fest: Der Netto-Markt in den Sankt Augustiner Südarkaden schließt Mitte Januar.

Foto: Thomas Heinemann

Der Sankt Augustiner Ortsteil Mülldorf verliert seinen letzten Nahversorger. Auf GA-Nachfrage bestätigte das Unternehmen Netto, die Filiale in den Südarkaden werde zum 15. Januar 2022 „dauerhaft schließen“. Wie berichtet, hat es zwischen dem Unternehmen und dem Eigentümer des Gebäudes Diskussionen über gewünschte Sanierungen und Erweiterungen gegeben.

Seit der Übernahme des Marktes vom Vorgänger Plus im Jahr 2009 soll die Filiale an der Südstraße nicht mehr saniert oder modernisiert worden sein. In der Hoffnung, die beiden Parteien zu einer gütlichen Einigung zu bewegen, hatte auch die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft interveniert. Nach GA-Informationen hat Netto seinen bis Ende Januar 2022 laufenden Mietvertrag nicht verlängert und sucht nach alternativen Standorten. Netto selbst verweist auf Nachfrage auf die weiterhin bestehenden Märkte an der Mendener Gutenbergstraße und an der Pleistalstraße in Birlinghoven.

Bei der Stadt Sankt Augustin bedauert man, dass es zu keiner Einigung für den Erhalt des Marktes gekommen ist. „Zur Vermeidung längerer Wegstrecken, auch im Sinne des Klimaschutzes, erfüllen Versorger wie der Nettomarkt eine unverzichtbare Aufgabe, der wohnungsnahen Grundversorgung“, betont der Stadtplaner und Technische Beigeordnete Rainer Gleß. Gerade für die zentrumsnahen Quartiere Spichelsfeld, Von-Claer-Straße und Europaring, wo etwa 2000 Menschen leben, bedeute die Aufgabe des Marktes einen herben Verlust. Für das Leitbild „Stadt der kurzen Wege“ brauche es nicht nur große Märkte, sondern gerade kleinteiligere Angebote für den Erfüllung des täglichen Bedarfes mit Lebensmitteln und Backwaren.

„Dass die Ladenfläche zu klein wäre und nicht mehr zeitgenössisch wäre, zieht als Argument nicht“, kritisiert Gleß. „Denn seit etwa zehn Jahren erleben wir eine Umkehrung des bis dahin dominierenden Trends, Verkaufsflächen von deutlich über 1000 Quadratmetern auf der grünen Wiese anzusiedeln, hin zu kleinformatigeren Ladenstrukturen, die in die städtebauliche Landschaft integriert sind.“

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