Lärm in Sankt Augustin Neue Sondereinheit am Flugplatz Hangelar?

SANKT AUGUSTIN · Eigentlich war Thomas Helbig am Donnerstagabend im Lärmschutzbeirat (LSB) des Flugplatzes Bonn/Hangelar zu Gast, um über die Trainingseinheiten der in Sankt Augustin stationierten Bundespolizei und die daraus resultierenden Lärmbelästigungen zu berichten.

Die Bundespolizei bei einer Übung auf dem Flugplatz Bonn/Hangelar.

Die Bundespolizei bei einer Übung auf dem Flugplatz Bonn/Hangelar.

Foto: Archivfoto: Holger Arndt

Der Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe äußerte sich aber auch zu möglichen Plänen einer neuen Einheit in Sankt Augustin. Als Konsequenz etwa aus dem Terroranschlag auf das Magazin "Charlie Hebdo" in Paris plant die Bundespolizei eine robustere Einsatzbereitschaftsgruppe. "Die Analyse hat ergeben, dass die Polizisten ungeschützt Terroristen gegenüberstehen. Das wollen wir ändern", sagte Helbig.

[kein Linktext vorhanden]Die erste Einheit werde schon in Berlin aufgestellt. Ob eine weitere in Sankt Augustin stationiert wird, sei derzeit noch offen, so Helbig. Auf Nachfrage erklärte die Pressestelle in Potsdam: "Eine abschließende politische Entscheidung ist noch nicht getroffen."

Zu möglichen Lärmbelästigungen durch diese Einheit sagte Helbig: "Das werden die Anwohner bei unserem Flugaufkommen kaum merken. Es geht dabei um Mobilität, also um die schnelle Verlegung zu den Brennpunkten." Helbig betonte, dass diese Einheit nicht mit der Grenzschutzgruppe 9 (GSG 9) zu vergleichen sei.

Allgemein warb der leitende Polizeidirektor im Lärmschutzbeirat um Verständnis für die Trainingseinheiten der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin. "Wir fliegen nicht nachts, weil wir Lust dazu haben, sondern weil wir einen Hoheitsauftrag haben", sagte Helbig. Und: "Terroranschläge wie in Paris passieren auch nachts, also üben wir auch nachts."

Detmar Jobst von der Bundesvereinigung gegen Fluglärm sagte: "Wir sind dankbar für ihren Einsatz, aber sie machen Krach. Und ihre Maschinen sind keine Flüstermaschinen." Helbig wies darauf hin, dass sich die Flugbewegungen in den vergangenen 18 Jahren um rund ein Drittel reduziert hätten. So seien 1997 noch 10 000 Flieger pro Jahr abgehoben, mittlerweile seien es nur noch 6500. "Wir verlegen alles, was möglich ist, auf unsere drei Simulatoren, besonders die Notsituationen", sagte Helbig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort