Präsenzunterricht in Sankt Augustin und Siegburg Normaler Schulbetrieb erst nach den Herbstferien

Sankt Augustin/Siegburg · Die Gemeinschaftshauptschule Niederpleis bietet Nachhilfeunterricht für die Sommerferien an und die Gemeinschaftsgrundschule Nord in Siegburg möchte Lernstoff länger wiederholen.

 Zurück im Unterricht. (Symbolfoto)

Zurück im Unterricht. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

 „Wir hatten immer viel Präsenzunterricht“, sagt Schulleiterin Susanne Schleebaum gleich zu Gesprächsbeginn. Dennoch, Lehrer und Schüler der Gemeinschaftshauptschule Niederpleis freuen sich, dass nun endlich wieder alle Schüler gleichzeitig im Unterricht sind – und das hoffentlich auch so bleibt.

„Wir brauchen Zeit bis zu den Herbstferien, bis alles wieder in normalen Bahnen läuft“, schätzt die Schulleiterin. In normalen Bahnen, das bedeutet, das alles wieder ist wie vor der ersten Schließung wegen Corona. Vor allem im Kampf gegen die Fehlzeiten habe die Pandemie die Schule sehr zurück geworfen, beschreibt Susanne Schleebaum. Im ersten Lockdown seien sie noch ungeübt gewesen im Unterrichten auf Distanz. „Da drohten Kinder hinten runter zu fallen“, erinnert sie sich an das Frühjahr 2020.

Lernstoff muss nachgeholt werden

Inzwischen haben sie und ihre Kollegen dazu gelernt. „Wer nicht zu uns kommt, den besuchen wir“, sagt sie. Gleichzeitig waren in Niederpleis immer so viele Schüler vor Ort, wie es die jeweils aktuellen Corona-Verordnungen hergaben. Dennoch gibt es auch hier Nachholbedarf, allerdings nicht nur, was den Lernstand der insgesamt 250 Schülerinnen und Schüler angeht.

Die Schule hat dazu bereits Angebote für die ersten beiden Wochen der Sommerferien gemacht. Neben Nachilfeunterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch steht auch ein Schwimmkurs für die fünften und sechsten Klassen auf dem Programm. „Die sollen schließlich alle mit dem Bronze-Schwimmabzeichen in die siebte Klasse gehen“, nennt Schleebaum das Ziel. Außerdem gibt es ein Freizeitprogramm: In den „Ferien ohne Koffer“ haben die Kinder Gelegenheit, sich zu erholen und die Kontakte zu ihren Schulfreunden wieder persönlicher zu gestalten.

„Wir haben aber auch in den vergangenen Monaten viel gemacht“, betont die Schulleiterin. So wurde die Schule neben einigen anderen Projekten für „Gemeinsam laut gegen Antisemitismus und Rassismus – wir erzählen deine Geschichte“ von der Stiftung Aktive Bürgerschaft als sozialgeniale Schule des Monats Mai ausgezeichnet.

Digitales Lernen hatte auch Vorteile

Auch in den Grundschulen wird Versäumtes aufgeholt. Sie orientieren sich dabei vor allem an den Anforderungen der weiterführenden Schulen. „Gerade bei den Viertklässlern haben wir geschaut, was auf den weiterführenden Schulen benötigt wird und das vorherrschend vermittelt“, so Birgit Schäfer, Schulleiterin der GGS Nord in Siegburg. Nach ihrer Ansicht kam während des Wechselunterrichts vor allem das freie Texte schreiben bei den Schülern zu kurz. Das vermehrte digitale Lernen durch Tablets empfindet sie aber als nützlich für die Schüler. „Dadurch waren sie motivierter und haben schon früh den Umgang mit dem Internet vernünftig lernen können“, sagt die Schulleiterin. Zweimal in der Woche vermitteln die Lehrer der GGS Nord den Schülern in sogenannten „Tabletstunden“ den Umgang mit den digital Geräten. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Außerdem möchte sie den Lernstoff aus dem vergangenen Schuljahr länger wiederholen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Bloß keine vierte Welle
Kommentar zur Rückkehr der Schulen zum Präsenzunterricht Bloß keine vierte Welle
Aus dem Ressort