In Sankt Augustin Obdachlosenheim gleicht nach Brand einer Ruine

Sankt Augustin · Nach dem Brand zweier Wohncontainer vor einem Jahr sind noch sechs Einheiten nutzbar. Der Rest der ausgebrannten Container fällt in sich zusammen. Ein kurzfristiger Wiederaufbau ist nicht geplant.

 Das ausgebrannte Dach der Obdachlosenunterkunft fällt in sich zusammen.

Das ausgebrannte Dach der Obdachlosenunterkunft fällt in sich zusammen.

Foto: Scarlet Schmitz

Ein Jahr später sieht es immer noch trostlos aus auf dem Gelände: Zwei Wohncontainer der städtischen Einrichtung für Obdachlose nahe des Bauhofes und der Wache der Autobahnpolizei Menden standen im Juli des vergangenen Jahres in Flammen. Die Bewohner konnten sich selbst rechtzeitig in Sicherheit bringen, sodass niemand verletzt wurde.

Als Brandursache geht die Polizei mittlerweile von einer fahrlässigen Brandstiftung aus: „Ein Bewohner hat Papier in einer Bratpfanne verbrannt, und die Flammen gerieten außer Kontrolle“, sagte Polizeipressesprecher Burkhard Rick. Der Bewohner befinde sich nun in psychologischer Behandlung.

Kitas haben Vorrang

Von den insgesamt 24 Wohneinheiten der Unterkunft sind 18 nicht mehr bewohnbar. „Grundsätzlich möchte die Stadt den Standort als Unterkunft für Obdachlose erhalten, aber es muss noch eine Entscheidung getroffen werden, ob das Gebäude komplett neu gebaut wird oder ob eine Sanierung ausreicht. Dazu müssen wir personelle und finanzielle Ressourcen abwägen“, sagte Pressesprecherin Eva Stocksiefen von der Stadt Sankt Augustin.

Sechs Einheiten sind weiterhin bewohnt. Der Rest der ausgebrannten Container fällt in sich zusammen. Graffitis wurden an die Wand geschmiert. Das Dach ist teilweise eingestürzt. Ein Wiederaufbau der ausgebrannten Container sei für die Stadt in ferner Zukunft denkbar: „Da wir momentan eine Überkapazität an Unterkünften haben, herrscht kein großer Druck am Bauhof. Die Sanierung von Schulen und Investitionen in Kitas haben für uns zurzeit Vorrang“, so die Stadtsprecherin.

Im Zuge der großen Flüchtlingswelle seien viele neue Unterkünfte von der Stadt erbaut worden. Da die große Zuflucht aber mittlerweile nachgelassen habe, verfüge Sankt Augustin derzeit über genügend Kapazitäten für bedürftige Menschen, erklärte Stocksiefen. Die Bewohner der zerstörten Container seien nach dem Brand alle in anderen Wohneinheiten der Stadt untergebracht worden.

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