Elisabeth Berchem aus Hangelar "Oma Liesel" feiert heute ihren 100. Geburtstag

SANKT AUGUSTIN · Die Eingangstür ist festlich geschmückt, goldene Rosen kündigen den Ehrentag an. Ein genauer Blick auf die Tür verrät: Hier wird heute ein ganz besonderer Geburtstag gefeiert. Elisabeth Berchem aus Hangelar wird an heutigen Montag 100 Jahre alt.

 Elisabeth Berchem wird heute 100.

Elisabeth Berchem wird heute 100.

Foto: Holger Arndt

Am 11. März 1913 kam sie als Elisabeth Schmitz in Hangelar auf die Welt. An der ehemaligen Hauptstraße geboren und im Ort aufgewachsen, ist sie also eine echte "Hangelörerin".

"Meinen Mann Peter habe ich im Schuhgeschäft kennen gelernt und bin dann mit ihm nach Bonn gezogen", erzählt Berchem. Zusammen bekamen sie zwei Töchter. Fünf Enkelkinder und zwei Urenkel sind mittlerweile dazugekommen. Seit 25 Jahren wohnt sie wieder in Hangelar - bei ihrer Tochter Karin und Schwiegersohn Hans-Walter Slabbers. "Die beiden versorgen mich zu gut", sagt die 100-Jährige. "Ich habe die Zwei, mehr brauche ich nicht."

Besonders wichtig war ihr immer der Sport. In ihrer Bonner Zeit war sie als Leichtathletin beim Bonner TV, später wanderte sie viel und machte im Verein Gymnastik. In ihrer Zeit in Hangelar nahm sie regelmäßig an der Stuhlgymnastik des TV Hangelar statt. Sport nimmt auch heute noch einen wichtigen Part im Tagesablauf ein. "Ich mache auch noch regelmäßig Frühgymnastik vor dem Fernseher", sagt sie. Aber auch die Zuschauerrolle macht ihr großen Spaß.

Am Fernsehen verpasst sie kaum ein Tennisspiel von Roger Federer. Ihre neueste Leidenschaft gehört aber dem Snooker, einer Variante des Billards. "Das ist einfach beruhigend." Dabei wisse sie immer genau, welche Kugel wie viele Punkte bringt. "Sie hat sich schnell alle Regeln angeeignet", erklärt Tochter Karin.

Früher war Elisabeth Berchem, von ihrer Verwandtschaft liebevoll "Tant Liesbeth" oder "Oma Liesel" genannt, als zugführende Schaffnerin tätig, kann sich heute noch an viele Haltestellen und ihre Besonderheiten erinnern. "Einen Tag kam der Fahrer nicht und da musste ich als Schaffnerin plötzlich auch den Zug steuern", so Berchem.

Vor einigen Jahren, als sie während des Urlaubs ihrer Familie kurzzeitig im CBT Wohnhaus St. Monika, lebte, sprach sie ein Mann sofort an. "Du hast mich einmal einfach stehen lassen", erinnerte sich der Senior. Ihre Antwort war klar: "Wenn ich abgepfiffen habe, musste ich auch losfahren. Da hättest du früher da sein sollen." Die Pfeife von damals hat sie bis heute bei sich im Zimmer.

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