"Campusbeben" in Sankt Augustin Partys der Marke Eigenbau

SANKT AUGUSTIN · Köln, Berlin oder Hamburg sind nicht nur Städte mit großer Anziehungskraft, sondern auch Party-Hochburgen. Bonn, Marburg oder Münster sind klassische Studentenstädte, in denen man sich mit vielem beschäftigen kann, außer mit Studieren. Letzteres kann man auch in Sankt Augustin. In Kontrast zu den Vorgenannten ist dort aber tote Hose. Oder?

 Kümmern sich um die Anliegen der Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Karl Bredemeier und Regina Ihl.

Kümmern sich um die Anliegen der Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Karl Bredemeier und Regina Ihl.

Foto: Moritz Rosenkranz

Ortstermin im AStA-Büro. Regina Ihl und Karl Bredemeier sind für die Öffentlichkeitsarbeit der studentischen Interessenvertretung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zuständig. "Klar, unsere Möglichkeiten hier in Sankt Augustin sind begrenzt", sagt Bredemeier. Doch ganz so dramatisch sei die Lage auch nicht.

Am Campus Sankt Augustin wird unter anderem Maschinenbau, Informatik und Elektrotechnik gelehrt - nicht gerade Fachrichtungen, deren Studenten man einen übertriebenen Hang zu einem ausschweifenden Lebensstil nachsagt. Zudem ist die Mehrzahl der Studenten nicht im Ort verankert, sondern pendelt beispielsweise aus dem nahe gelegenen Bonn zur Hochschule. Und doch: Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass zumindest am Campus einiges los ist - mal abgesehen vom Bistro und der Mensa.

Besonders die Maschinenbauer, Technikjournalisten und Elektrotechniker sind bekannt für ihre Partyreihe "Swinging Sofa", die fast jeden Monat stattfindet. Dann werden die breiten Flure und die Eingangshalle, zusammengefasst Campusstraße genannt, mit Sofas ausgestattet. Bier und Cocktails gibt es zu studentenfreundlichen Preisen, Studenten, die das Angebot wahrnehmen, zuhauf.

Umfrage: Studentisches Leben in Sankt Augustin
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Die wenigen der rund 4500 Studenten, die in den angrenzenden Wohnheimen leben, nutzen abends zudem oft die hauseigenen Bars im Keller ihrer Unterkünfte. Party Marke Eigenbau. Anders geht es auch kaum. Sankt Augustin hat kein eigenes Nachtleben zu bieten, die Rückfahrt aus den umliegenden Städten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nachts nicht einfach. Da müssen die Studenten selbst für sorgen.

Einmal im Jahr tun sie das im ganz großen Stil. Dann ist die "Campusbeben"-Party angesagt. "Wir machen viel Werbung an den Hochschulen in der Region und auch im Radio", erzählt Regina Ihl vom AStA, der die Party organisiert. Der Campus gleicht dann einer Feierzone, das Ganze wird professionell aufgezogen - von der Lichttechnik über die Beschallung bis hin zu den DJs. Knapp 2000 Karten dürfen die Organisatoren verkaufen für die Party. Die Nachfrage ist weitaus größer. "Campusbeben ist über die Grenzen der Region bekannt und die größte Party auf einem Hochschulgelände in Nordrhein-Westfalen", sagt Ihl. Und zu der kommen dann auch Studenten extra nach Sankt Augustin. Nicht aus Marburg und Münster, wohl aber aus Köln und Bonn.

Die "Campusbeben"-Party steigt am 20. April ab 22 Uhr auf dem Campus in Sankt Augustin. Der Eintritt kostet neun Euro, im Vorverkauf sieben Euro. Ein Nachtbus fährt um 2.45 Uhr und 4.45 Uhr nach Rheinbach über Siegburg und Meckenheim.

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