Steyler Kloster wird 100 Patres feiern Festakt mit Generalsuperior Heinz Kulüke

SANKT AUGUSTIN · Am Dienstag jährt sich das Einsegnungs- und Eröffnungsdatum des Steyler Klosters in Sankt Augustin zum 100. Mal. Das feiern die Steyler Missionare bereits ein ganzes Jahr. Mit einem Festgottesdienst mit dem damaligen Kölner Weihbischof und jetzigem Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch, hatten die Feierlichkeiten am 15. Januar begonnen.

 Bauarbeiten für die Steyler Mission in Sankt Augustin vor rund 100 Jahren.

Bauarbeiten für die Steyler Mission in Sankt Augustin vor rund 100 Jahren.

Foto: Privat

Neben dem Jubiläumsklosterfest war auch das Pontifikalhochamt mit Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln, zum Patrozinium des Heiligen Augustinus einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr. Am Samstag schloss sich der Kreis der Feierlichkeiten mit einem Festakt und kleinem Empfang, zu dem neben Landrat Frithjof Kühn und Bürgermeister Klaus Schumacher sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung auch der Generalsuperior der Steyler Missionare, Pater Heinz Kulüke, gekommen war.

Kulüke war zum Festakt eigens aus Rom angereist. "Der eigentliche Geburtstag unseres Hauses war der 3. Dezember 1913", erklärte Pater Rektor Martin Üffing: "Der Nachfolger unseres Ordensgründers Arnold Janssen, Pater Nikolaus Blum, war damals Generalsuperior und er institutionierte dieses Haus auf den Namen St. Augustinus."

Ein Name, der später auch der Gemeinde und der späteren Stadt zuteil wurde und bis heute in der engen Verbundenheit der Sankt Augustiner mit dem Kloster und auch dem Interesse am Klosterfest wiederzufinden sei. Ehe Professor Pater Karl Josef Rivinius über sein Erlebtes und seine Forschung zu "100 Jahren St. Augustin" referierte, erinnerte Rektor und Pater Martin Üffing daran, das Jubiläum auch als Auftrag zu verstehen: "Wir feiern 100 Jahre und ich denke, dass wir das nicht einfach der Vergangenheit willen tun, nicht, um uns in der Vergangenheit zu sonnen oder uns über die Probleme der Zeit hinwegzutrösten.

Ein Blick in die Vergangenheit ist wie ein Kompass. Und ein Kompass zeigt nicht, woher man kommt, sondern wohin der Weg gehen mag." Herausforderungen habe es immer gegeben und werde es immer geben, betonte der Rektor. Das zeigte auch die beeindruckende Ausstellung, die von Peter Ring und Franz Schneider zum Jubiläum zusammengestellt worden war: Von den Anfangstagen 1913 und der Entwicklung einer Hochschule über die Auflösung des Hauses 1941 und dem Krieg, dem nicht nur Teile des Gebäudes, sondern in Sankt Augustin auch 120 Mitglieder der Ordensgemeinschaft zum Opfer fielen, reicht der Rückblick ebenso wie von den Tagen des Wiederaufbaus bis heute: Längst vergessen sind die Tage, in denen einst Ordensbrüder mit Mähdrescher und großen Traktoren Ländereien bewirtschafteten, Tiere hielten und anderen Gewerken nachgingen.

Ein Beispiel, das, wie die gesamte Ausstellung, vor allen Dingen zeigt, dass Kloster und Orden stetig im Wandel waren, sind und sein werden. Das betonte auch Pater Üffing: "Ein Blick in die Vergangenheit ist also immer auch ein Blick in die Zukunft."

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