Verwirrung um gesperrte Wege Pegel steigen - droht jetzt Hochwasser an der Sieg?
Sankt Augustin · Am Montagnachmittag meldete die Stadt Sankt Augustin, die Wege entlang der Sieg seien wegen drohenden Hochwassers gesperrt. Bis Dienstagnachmittag sind aber keine Sperren zu sehen, der Zugang zur Sieg ist weiterhin frei.
Mit kräftigen und zum Teil gewittrigen Regenschauern sorgt Tief Annette seit Jahresbeginn für reichlich Regen in der Region und steigende Pegel an Bächen und Flüssen gesorgt. Das hat auch Auswirkungen auf die Geh- und Radwege entlang der Sieg im Bereich der Stadt Sankt Augustin. So teilte die Stadt aufgrund des steigenden Siegpegels am Montagnachmittag mit, dass „der Weg entlang der Sieg zwischen Buisdorf und Meindorf auf Sankt Augustiner Seite derzeit nicht genutzt werden kann“. Aus Sicherheitsgründen habe der Bauhof der Stadt Sankt Augustin daher alle Zuwegungen gesperrt.
Den Worten ließ die Stadt offenbar aber keine Taten folgen: die Zuwegungen zum Wegenetz der Sieg am Sportplatz in Meindorf, an der Zufahrt zur Mendener Kläranlage in Meindorf, an der Siegstraße beidseits der Melanbogenbrücke, an der Marie-Curie-Straße, an der Pleisbachmündung, an der Buisdorfer Straße in Buisdorf sowie an der Brückenstraße suchte man Hinweise auf die Sperrungen, die sonst aufgestellten Sperrtafeln oder Warnbaken, vergeblich.
An der Buisdorfer Straße fand sich ein Warndreieck mit dem Hinweis „Hochwasser“, gesperrt war der Weg aber nicht. In der Meldung von Montagabend begründet die Stadt durchgeführten Sperrungen mit steigenden Pegeln: „Sobald der Pegel Menden 2,20 bis 2,30 Meter erreicht hat, beginnt der Bauhof mit der Sperrung der Zuwegungen zur Sieg. In Buisdorf ist die Sieg in einigen Bereichen schon über die Ufer getreten.“ Am Pegel Menden überschritt die Sieg erst am frühen Dienstagmorgen die 2-Meter-Marke, den Pegel von 2,20 Metern gegen 8 Uhr und um 12 Uhr den behördlichen Informationswert von 2,50 Meter. Den Wert für das sogenannte mittlere Hochwasser beziffert das Landesumweltamt in seinem Pegelsystem HYGON mit rund 3,50 Metern.
Weil für die kommenden Tage weiterhin Regen angesagt ist, blicken auch die Anwohner am Rhein mit einigen Sorgenfalten auf den Pegel. Am Dienstag um 16.30 Uhr stand der bei 4,59 Meter. Laut aktueller Schätzung wird er weiter steigen, aber bis zum Dreikönigstag unter der Sechs-Meter-Marke bleiben und dann womöglich wieder abflachen. An der Ahr hingegen werden bereits Vorkehrungen getroffen, um gerüstet zu sein, falls der Fluss über die Ufer tritt. Die Angst vom Juli-Hochwasser steckt einfach zu tief.