Musikalisches Kabarett des Albert-Einstein-Gymnasiums Philosophie, Küsse und die platonische Liebe

SANKT AUGUSTIN · Mit dem Stück "Alles Täuschung. Wir singen Wirklichkeit" feiert morgen bereits zum vierten Mal ein musikalisches Kabarett Premiere am Albert-Einstein-Gymnasium. Beteiligt sind an dem diesmal ausgesprochen philosophisch ausgerichteten Stück wieder Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige.

 Ein Medley aus Schlagern, Volksliedern und Oldies zum Thema "Küssen" präsentiert der Chor "Querton".

Ein Medley aus Schlagern, Volksliedern und Oldies zum Thema "Küssen" präsentiert der Chor "Querton".

Foto: Martina Welt

Zur Geschichte: "Utopia Veritas" heißt die Livesendung, die prominent bestückt ist mit der berühmten Astrologin Vera - gespielt am Samstag von Conni Dederich und am Sonntag von Svenja Pütz. Das Problem der Wahrsagerin: Es ruft niemand an - jedenfalls nicht in der ersten Hälfte des Stücks. Dafür bekommt Vera Kontakte zu Plato oder Heidegger, den Philosophen, die sie auch als Büste auf ihrem Studiotisch stehen hat.

Weitere Weisheiten vermittelt der Chor der Weisen und Weisinnen, der unter der Leitung von Alexander Ditsche mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt - ganz so, wie es auch den Philosophen zu eigen ist.

Präsentiert werden Theorien und Wahrheiten des Lebens, die am Ende gar keine sind, mit einer gehörigen Portion Ironie. Für Vera wird ihr Fernsehjob schließlich zu einer stressreichen Tortur, denn die Anrufer, die zunächst fehlten, überschlagen sich in der zweiten Hälfte des Stücks geradezu.

Nicht immer sind sie von wirklichen Problemen betroffen, und selten bis nie kann Vera wirklich hilfreiche Ratschläge geben. So ergeht es zum Beispiel einem FC-Köln-Fan, der zu den Ultras der Fans gehört und deshalb keine Frau findet.

Auch ein Ehepaar, bei dem der Mann seine gesamte Freizeit in der Muckibude verbringt und die Ehefrau trotz fortgeschrittenen Alters noch von einer Modelkarriere träumt und sich fast zu Tode hungert, bringt Chaos, sonst nichts.

Die Philosophen bleiben viele Antworten schuldig, auch wenn Plato wenigstens eine von Veras Fragen beantwortet. "Glaubst du, dass der Begriff eines Kusses eine höhere Wertigkeit hat als ein echter Kuss?", fragt sie.

Der Philosoph antwortet: "Der Gedanke war mir wichtiger als das Fleisch." Wer kennt sie nicht, die platonische Liebe? Wie es um das Thema "Küssen" beim Publikum bestellt ist, das testet der Chor "Querton", der den Chor der Weisen und Weisinnen darstellt, in einem Medley aus Volksliedern, Schlagern und Oldies.

Die Zuschauer dürfen raten, um welche Stücke es sich handelt, und einer kann dabei ein Abendessen gewinnen. Angesichts der Selbsttäuschungen in der angeblichen Wahrheit gibt es nur den einen Schluss: "Ihr müsst spüren und fühlen - versucht es wenigstens", rät Vera. Deutsch- und Philosophielehrer Peter Pütz hat sämtliche Texte geschrieben und leitet das Projekt.

Mit dem musikalischen Kabarett zeigt er, dass Philosophie auch sehr viel Spaß machen kann.

Das musikalische Kabarett wird am 14. und 15. März jeweils um 18 Uhr in der Aula des Schulzentrums, Alte Marktstraße 7, aufgeführt. Karten gibt es in der Bücherstube für sieben und ermäßigt vier Euro. Vorbestellungen unter Tel. 0 22 41/3 99 30.

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