Pläne für Wissenschafts- und Gründerpark Eine Initiative setzt sich für den Butterberg in Sankt Augustin ein

Sankt Augustin · Der Sankt Augustiner Biologe Andreas Fey möchte, dass sein Bürgerantrag mit einer weiteren Variante für die Babauung des Butterbergs zum behandelt wird. Die Stadt will den Antrag im Beteiligungsverfahren berücksichtigen.

 Ein Werbeplakat direkt auf dem Butterberg.

Ein Werbeplakat direkt auf dem Butterberg.

Foto: privat

Das Plakat fällt auf dem Areal zwischen Sankt Augustiner Freibad und Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sofort ins Auge: Auf einem großen Banner wirbt die neu gegründete „Initiative für naturnahe und schonende Bebauung am Butterberg“ für sich und ihre Ziele. Die haben sie schon in ihrem Namen fest verankert: Sie möchten, dass sich die auf dem Gelände geplanten Gebäude maßvoll in die sie umgebende, schützenswürdige Landschaft einfügen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) plant, dort zwei Institute anzusiedeln.

Er habe nicht grundsätzlich nicht etwas gegen die Bebauung, stellt Andreas Fey klar, der hinter der Initiative steht. Nur das Ausmaß, das sie auf den bislang vorliegenden beiden Varianten habe, lehnt er ab. Stattdessen wünsche er sich harmonische Übergänge zur grünen, naturnahen Landschaft. Vor allem mit Blick auf die Insekten, Amphibien und Vögel, die dort leben.

Daher hat sich Fey gemeinsam mit Planern Gedanken gemacht, Gebäude verschoben und in der Kubatur verändert, Raum für Trockenbiotope und eine Seenfläche geschaffen und so eine nach seinen Worten „naturnahe dritte Variante“ einer möglichen Bebauung erstellt. Die zeigt er auf der Internetseite seiner Initiative und wirbt Unterstützung.

Die hätte er sich auch von Politik und Verwaltung gewünscht, sagt Fey. Ein entsprechender Bürgerantrag sei bis heute nicht behandelt oder auf eine Tagesordnung gehoben worden. Und auch sein Wunsch, seine Variante in die Beratungen und ins Verfahren aufzunehmen, sei nicht beachtet worden. Ein entsprechender Antrag der Fraktion Aufbruch war im Juli im Rat abgelehnt worden.

Anregung im Bürgerbeteiligungsverfahren

Dafür hatte Sankt Augustins Technischer Beigeordneter Rainer Gleß im Juni eine Erklärung. Zunächst sei es lediglich darum gegangen, das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans einzuleiten. In der daran anschließenden zweistufigen Bürgerbeteiligung werde dann auch Feys Vorschlag berücksichtigt.

Das bekräftigt die Verwaltung nun noch einmal auf Nachfrage. Feys Bürgerantrag habe nie zur Abstimmung gestanden. Es sei in der Ratssitzung am 1. Juli aber ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass sein Bürgerantrag als Anregung zum Bürgerbeteiligungsverfahren aufgenommen und bewertet werden solle. Die frühzeitige Beteiligung ende am 20. September. Erst danach erfolge eine Auswertung der eingegangenen Anregungen. Laut Stadt haben sich bislang nur wenige Bürger zum Planverfahren geäußert, zudem hätten Behörden ihre Stellungnahmen eingereicht.

Andreas Fey will sich damit nicht zufrieden geben. „Mein Antrag ist nie richtig beraten, nie auf der Tagesordnung aufgeführt und damit auch nie dokumentiert oder anonymisiert der Öffentlichkeit vorgestellt worden“, sagt er und kündigt an, den Vorgang juristisch prüfen zu lassen.

Auf der Internetseite seiner Initiative erfährt er unterdessen breite Unterstützung. Binnen weniger Wochen sei die Seite knapp 6000 Mal geklickt worden, vier Dutzend E-Mails seien eingegangen. „Die eine Hälfte unterstützt meine Idee, die andere Hälfte möchte gar keine Bebauung“, gewährt Fey einen Einblick in die Reaktionen. Ihm gehe es vor allem darum, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und zur Beteiligung im Verfahren zu animieren.

Mehr Informationen auf www.auf-dem-butterberg.de.

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