Müllsammel-Aktion in Sankt Augustin Plattenspieler und Kleider im Gebüsch

SANKT AUGUSTIN · 666 Kinder und Erwachsene haben sich an der Aktion „Wir machen dem Müll Beine“ in Sankt Augustin beteiligt - und damit mehr Menschen als im vergangenen Jahr. Sie sammelten mehr als fünf Kubikmeter Müll.

 Ein Dank für den Einsatz: Viele Sankt Augustiner haben in den vergangenen Tagen Müll gesammelt.

Ein Dank für den Einsatz: Viele Sankt Augustiner haben in den vergangenen Tagen Müll gesammelt.

Foto: Holger Arndt

666 Teilnehmer und mehr als fünf Kubikmeter Müll: Das ist die Bilanz der Aktion „Wir machen dem Müll Beine“ der Stadt Sankt Augustin. Bereits zum zweiten Mal organisierte das Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt den Frühjahrsputz für ihre Bürger, der vor anderthalb Wochen begann und am Samstag mit einer Dankeschön-Feier auf dem Bauhof in Menden endete. Das Resultat der erfolgreichen Aktion stand mitten auf dem Hof: ein grüner Container, der bis oben mit etlichen Müllsäcken gefüllt war. Für alle Beteiligten zur Verfügung gestellt hatte die Stadt Müllsäcke, Zangen und Handschuhe.

Besonders freute sich Organisatorin Birgit Dannefelser über das Engagement vieler Privatpersonen. „Neben Vereinen und Schulklassen haben insgesamt 20 Familien und Gruppen geholfen, Sankt Augustin sauberer zu machen“, sagte sie. „Die Beteiligung war im vergangenen Jahr nicht so hoch wie in diesem Jahr. Das liegt daran, dass der Müll viele Personen gestört hatte.“ Sie seien dankbar gewesen, endlich etwas dagegen tun zu können.

So auch die Familien Hilgers und Lapsien, die im Pleiser Park rund einen Kubikmeter Müll fanden. Einer der kuriosen Funde aus dem Park war ein zerlegter Plattenspieler. Aber auch die Radler des Fraunhofer Institutszentrums staunten, als sie entlang der Konrad-Adenauer-Straße im Gebüsch Damenunterwäsche mit Spitze fanden.

Den üblichen Abfall wie Plastik und alte Kleidungsstücke hat Dagmar Müller-Kemener mit ihrem sechsjährigen Enkel Ben am Hangelarer Niederberg gesammelt. Grund zur Aufregung gab es, als sie beim eifrigen Säubern beinahe in den Wolfsbach gefallen wäre. „Ich habe gerufen, und sie hat sich noch rechtzeitig gerettet“, sagte Ben, als Bürgermeister Klaus Schumacher ihn darauf ansprach. Beim Müllsammeln hatte Bens Oma Fotos von ihm gemacht, die mit den Fotos und Ergebnissen der anderen Teilnehmer auf einer Stellwand in den Räumen des Bauhofs hingen. So ließen alle die Woche noch mal Revue passieren und schauten, wie viel Müll zusammengekommen war.

Sehr viel gesammelt hatten die insgesamt vier Klassen der Offenen Ganztagsgrundschule Am Pleiserwald: Rund zwei Kubikmeter Abfall entfernten sie aus dem gesamten Waldbereich und fanden sogar ein altes Armeemesser. Den ironischsten Fund machte der Förderverein der katholischen Kindertagesstätte Meindorf in der Meindorfer Siegaue: Neben einem eingewachsenen Fahrrad entdeckten sie zwischen der ganzen Verschmutzung ein Schild mit der Aufschrift „Bitte nehmt Rücksicht auf das Biotop“. Dieser Aufforderung nachgekommen waren in dieser Woche die 240 Erwachsenen und 426 Kinder, bei denen sich Bürgermeister Schumacher mit Urkunden bedankte. „Ihr habt mit eurem Einsatz ein deutliches Zeichen gesetzt und unser zauberhaftes Sankt Augustin sauberhaft gemacht“, sagte er.

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