Gefahrenkonzept des Landes 150 Einsatzkräfte aus dem Rhein-Sieg-Kreis proben den Ernstfall
Rhein-Sieg-Kreis · Rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Technischem Hilfswerk aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis proben am Samstag in Much den Ernstfall: Wie gut können sie auf unbestimmte Zeit eine größere Gruppe Menschen versorgen?
Mahlzeiten, Getränke, Betten, Toilettenpapier – für all das muss jemand sorgen, wenn größere Gruppen von Menschen sich plötzlich nicht mehr selbst versorgen können. Das Land Nordrhein-Westfalen hat dafür ein Gefahrenkonzept entwickelt, das „BTP-B 500 NRW“. Wie gut das funktioniert, haben am Samstag insgesamt 150 Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, des Technischen Hilfswerks und der Sankt Augustiner Feuerwehr auf dem Gelände der Gesamtschule Much geprobt.
Das Szenario: 500 Personen müssen für einen unbestimmten Zeitraum betreut und versorgt werden. Gründe dafür können Evakuierungen bei Bombenentschärfungen in Wohngebieten oder die Erstaufnahme geflüchteter Menschen aus Kriegs- oder Krisengebieten sein.
Zur Betreuung und Verpflegung der Menschen hatten die Rettungskräfte Feldbetten aufgebaut und die Versorgung mit warmen Mahlzeiten vorbereitet. Da die Übung von einer Betreuung auf unbestimmte Zeit ausgeht, müssen die Menschen auch anderweitig versorgt werden: Das reicht von Hygieneartikeln über Babynahrung und Gesellschaftsspielen bis hin zu Decken und Kissen. Die Übung wird auch dafür genutzt die 500, größtenteils neu angeschafften, Feldbetten mit Sprühfarbe zu markieren und für die Einlagerung im Rhein-Sieg-Kreis vorzubereiten. Für die Übung aufgebaut wurden aus Zeitgründen letztlich nur zehn Feldbetten.
Übung wird analysiert
Etwa 15 Beobachterinnen und Beobachter und vier Unterstützende verfolgen und analysieren den Verlauf. Geleitet und organisiert wird die Übung von Mitarbeitern des Amtes für Bevölkerungsschutz des Rhein-Sieg-Kreises.
Der Kreis weist darauf hin, dass Verletzungen, Erkrankungen oder Verhaltensweisen aufgrund einer Extremsituation oder Gefahrenlage dabei nicht simuliert werden. Ziel der Übung sei es, Material der sogenannten „Betreuungsplatz-Bereitschaft 500 NRW“ (BTP-B 500 NRW) zu testen und auf Vollständigkeit zu überprüfen. Die Einsatzkräfte sollen im Ernstfall zügig, sicher und koordiniert handeln können.