Lego-Schau in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg Darum fasziniert Lego Jung und Alt gleichermaßen

Sankt Augustin · Zahlreiche Besucher waren am Wochenende von der Lego-Ausstellung in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg begeistert. Darum ist Lego weit mehr als nur ein Kinderspielzeug.

 Kleine und große Besucher der Ausstellung in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg sind von der großen Lego-Balltransportanlage fasziniert, die aus 259 Einzelmodulen besteht.

Kleine und große Besucher der Ausstellung in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg sind von der großen Lego-Balltransportanlage fasziniert, die aus 259 Einzelmodulen besteht.

Foto: Ingo Eisner

Fasziniert beobachten Kinder, wie kleine Kugeln über zahlreiche Module immer weiter transportiert werden. Die Mädchen und Jungen können sich von der großen Balltransportanlage des Niederländers Maico Arts gar nicht trennen. Arts hatte es gemeinsam mit Mitstreitern im Jahr 2018 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft, denn die aus 259 Einzelmodulen bestehende Kugelbahn ist die größte, die jemals gebaut wurde. „Bis heute“, betonte Arts.

Natürlich war seine Anlage, besser bekannt als „Lego Great Ball Contraption“, ein Blickfang der Lego-Ausstellung „Absolut Steinchen“, die am Wochenende Fans der Klemmbausteine in die Hochschule Bonn/Rhein-Sieg nach Sankt Augustin lockte.

Der Jerusalemer Tempel aus 50.000 Lego-Steinen

Geboten wurde neben der riesigen Kugelbahn noch viel mehr. Ob ein aus rund 50.000 Steinen bestehender Nachbau des Herodianischen Tempels aus Jerusalem, komplexe Technikkonstruktionen, ferngesteuerte Fahrzeuge, Eisenbahnanlagen, ein Star-Wars-Raumschiff oder ein Musikfestival im Miniatur-Format mit alleine mehr 500 Lego-Figuren im Zuschauerraum vor der großen Bühne.

77 Modellbauerinnen und Modellbauer aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden zeigten den Besuchern, was sich aus den bunten Steinen so alles bauen lässt. Zudem gab es Workshops und Bauecken für Kinder. „Diese Ausstellung an der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg gibt es seit 2012 und sie hat seither, bis auf die vergangenen beiden coronageprägten Jahre, jedes Jahr auf dem Campus stattgefunden“, sagte Stefan Vorst, der mit Ehefrau Elke und den beiden Töchtern Diana und Daria zum Organisationsteam gehört.

Das bedeutet das Wort Lego

Die Idee dazu kam Diana Vorst, die damals Elektrotechnik an der Hochschule studierte und ein Lehrprojekt zur Organisation und Durchführung von Veranstaltungen entwickelte. „Wir sind mit Lego groß geworden“, sagte Diana und Daria Vorst unisono. Stefan Vorst, der als Experte für Antennen- und Radartechnologie am Fraunhofer-Institut tätig ist, packte die Leidenschaft für die Klötzchen bereits in den 1970er Jahren. Diese Leidenschaft hat er sich bis heute erhalten.

Das Wort Lego leitet sich von den dänischen Begriffen „leg godt“ (deutsch: „spiel gut“) ab. Die Firma wurde 1932 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen zunächst für die Herstellung von Holzspielzeug gegründet. Lego-Steine, wie sie heute in unzähligen Kinderzimmer zu finden sind, gibt es seit den 1950er Jahren.

Vorst hat erkannt, dass der Spielzeugklassiker vielfältigen Verwendungszwecken dienen kann. „Lego lässt sich wunderbar bei der Bildung einsetzen“, sagte der Elektrotechniker. Seit einigen Jahren setzt er als Dozent an der Hochschule die bunten Klemmbausteine sogar zu Lehrzwecken ein. „Im Fachbereich Informatik und in den Ingenieurwissenschaften wird mit Lego-Modellen gearbeitet. Vor allem die Technik-Bausätze und die Mindstorms-Roboter sind interessante Objekte für Studienprojekte“, so Vorst. Aber auch für den Nachwuchs ist Lego ideal. „Die Kinder wissen einfach, was sie tun müssen. Sie setzen sich hin und bauen einfach drauflos“, erklärte er weiter.

Lego-Produkte für Bildungszwecke

Die meisten Besucher erfreuten sich am Wochenende aber vor allem an den großen Modellen, die präsentiert wurden. Dass die Ausstellung nach zwei Jahren Corona-Pause überhaupt möglich war, ist vor allem der „Education Lego User Group“ zu verdanken. Dabei handelt es sich einem Zusammenschluss von Hochschulprofessoren, Lehrern und Modellbauern, die das Potenzial von Lego-Produkten zu Bildungszwecken nutzt und dem auch die Familie Vorst angehört. „Da haben viele beim Aufbau geholfen. Wir suchen aber händeringend nach Förderern, damit es weiterhin beim freien Eintritt für die Ausstellung bleibt“, sagte Vorst.

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