Bebauungsplan in Sankt Augustin Betriebe rund um den Flugplatz Hangelar warten weiter auf Planungssicherheit

Sankt Augustin · Betriebe und Vereine rund um den Flugplatz in Hangelar warten seit mehr als zehn Jahren auf einen rechtskräftigen Bebauungsplan. Darauf werden sie auch noch eine Weile warten – obwohl der benötigte Rahmenplan inzwischen fertig ist.

 Die Planung für das Gelände am Flugplatz stockt.

Die Planung für das Gelände am Flugplatz stockt.

Foto: Dylan Cem Akalin

Wo und wie sollen sich Betriebe und Vereine am Flugplatz Hangelar baulich weiterentwickeln, ohne dabei die Situation für Flora, Fauna und Fluglärmgegner zu verschlechtern? Eine Frage, die die Politik mit Beteiligung der Akteure am Flugplatz und dessen Nachbarschaft klären wollte. Seit November 2011 befasst sich der einberufene Rahmenplanungsbeirat Verkehrslandeplatz Hangelar mit den Planungen, die dann im zuständigen Ausschuss und schließlich im Stadtrat beschlossen werden sollten. Die Stadtverwaltung ließ den Beschluss auf die Tagesordnung der beiden Gremien für die Sitzungen Anfang Mai setzen, denn der Rahmenplan ist soweit fertig – allerdings auch schon wieder veraltet und daher nicht beschlussreif, so der Tenor im Ausschuss für Umwelt- und Stadtentwicklung.

März 2019, so steht es als letzter Stand auf der 52-seitigen Rahmenplanung, wurde der von einem Aachener Ingenieur- und Planungsbüro vorgelegte Fahrplan fertiggestellt. Daraus sollte ein rechtkräftiger Bebauungsplan für die Betriebe und Vereine am Flugplatz entstehen. Der Plan erklärt, welche Flächen für eine gewerbliche Bebauung prädestiniert wären, wo Natur- und Artenschutz zwingende Vorgaben machen, wie man den Freizeitwert für Besucher erhöhen und auch durch eine Bebauung Lärmentwicklungen abschirmen könnte.

Eingeflossen ist nicht nur die Beratung mit Hangelarer Anwohnern, mit Betrieben und Vereinen, sondern ein Bündel von aufwendigen Fachgutachten zu Fledermausarten, Vogelarten, Zauneidechsen und Kreuzkröten, der Pflanzenwelt sowie zum Lärm. Nachdem sich der langjährige Vorsitzende des Rahmenplanungsbeirates mit der Kommunalwahl 2020 aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hatte, herrschte im Ausschuss Einigkeit: Die Planung war soweit gereift, dass auf eine Neubesetzung des Beirates verzichtet werden und das Verfahren abgeschlossen werden müsste.

Zeit für Nägel mit Köpfen

Drei Jahre nach der Vorstellung der Rahmenplanung hat sich diese aber selbst überholt, stellten die Mitglieder nun im Ausschuss fest. So sei die Befragung der Vereine etwa im Jahr 2015 erfolgt, seitdem aber sehr viel Zeit vergangen, resümierte Rene Puffe (CDU), „und in der Rahmenplanung steht auch drin, das Tant Tinchen könnte überplant werden. Jetzt sind wir alle froh, dass gerade jemand Neues drin ist“. Das schreie förmlich danach, so SPD-Fraktionschef Marc Knülle, „noch einmal einen Rahmenplanungsbeirat einzusetzen“. Er warnte davor, eine schnelle und formlose Beratung zwischen den Fraktionen hinter verschlossenen Türen in einem interfraktionellen Arbeitskreis durchzuführen. „Das ist nicht förderlich für die Beteiligung und die Diskussion mit der Öffentlichkeit, die beteiligt werden soll.“

Und doch sei es an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen, wie es Wolfgang Köhler (Aufbruch) mit einem Vorschlag formulierte, der einstimmige Zustimmung erhielt: Statt eines Beschlusses wird der Rahmenplanungsbeirat noch einmal neu einberufen, um die vorhandene Planung zu aktualisieren und dann schnellstmöglich dem Ausschuss voraussichtlich in einer Sondersitzung die Rahmenplanung zum Beschluss vorzulegen. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht.

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