Schulentwicklung in Sankt Augustin Mehr Züge für Sankt Augustiner Schulen

Sankt Augustin · Wegen steigender Schülerzahlen muss die Stadt Sankt Augustin mehr Plätze an ihren Schulen schaffen. Im Schulausschuss stehen für die weiterführenden Schulen zwei Varianten zur Diskussion. Schon im Vorfeld plädiert die Politik für den Ausbau zweier Schulen.

 Die Politik setzt sich dafür ein, dass das Rhein-Sieg-Gymnasium einen fünften Zug erhält.

Die Politik setzt sich dafür ein, dass das Rhein-Sieg-Gymnasium einen fünften Zug erhält.

Foto: Martina Welt

Die Zahl der Sankt Augustiner Schüler steigt, das zeigt der aktuelle Schulentwicklungsplan mit Ausblick auf das Jahr 2030 deutlich auf. Eine Entwicklung, auf die die Stadt reagieren und mehr Platz an ihren Grundschulen und weiterführenden Schulen schaffen muss. Die Entscheidung für den Primarbereich ist mit dem Ja zum Ausbau der Katholischen Grundschule Buisdorf im vergangenen September gefallen. Jetzt soll die Politik auch den Weg für notwendige Schritte an den weiterführenden Schulen ebnen. Dabei geht es um die Frage, ob sowohl die Fritz-Bauer-Gesamtschule als auch das Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) je einen weiteren Zug erhalten sollen oder nur die Gesamtschule zwei zusätzliche Züge.

Auf diese beiden Varianten hat sich die interfraktionelle Arbeitsgruppe „Weiterführende Schulen“ verständigt, ohne dabei eine Empfehlung für eine der Optionen auszusprechen. Unter der Moderation der Bonner Schulentwicklungsplanerin Anja Reinermann-Matatko haben sich seit Dezember Vertreter der Ratsfraktionen mit den Schulleitungen, Eltern- und Schülervertretungen vier Mal getroffen, um gemeinsam zu überlegen, wie der Bedarf an Sankt Augustins weiterführenden Schulen gedeckt werden kann.

 Auch die Fritz-Bauer-Gesamtschule soll um einen zusätzlichen Zug erweitert werden.

Auch die Fritz-Bauer-Gesamtschule soll um einen zusätzlichen Zug erweitert werden.

Foto: Hannah Schmitt

Laut Verwaltung lassen sich aus der abschließenden Bewertung der Varianten „keine signifikanten Unterschiede ableiten, aus denen sich eine eindeutige Priorisierung für eine der Varianten ergibt“. Ziel müsse es in jedem Fall sein, den Bedarf, der sich aus der aktuellen Schulentwicklungsplanung ergibt, mittel- und langfristig zuverlässig zu decken. Das heißt, es müssen in Sankt Augustin bis 2030 mehr Plätze an weiterführenden Schulen her, für Gymnasiasten wie auch für Gesamtschüler. Und das RSG muss zeitnah für G9 ausgebaut werden. Wie berichtet, ist dafür bereits ein Erweiterungsbau in Planung. Die Entscheidung, ob die Schule auch auf fünf Züge erweitert wird, hat somit auch Einfluss auf die Planungen für die Schulerweiterung.

Unterdessen haben sich im Vorfeld des am Donnerstag, 11. März, tagenden Schulausschusses die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP wie auch die CDU-Fraktion schon für eine der Varianten ausgesprochen: Sie präferieren alle eine Erweiterung von RSG und Gesamt­schule um je einen Zug. Zudem beantragen die Ampel-Fraktionen, „dass die Planungen am Gesamt­schulstandort in Menden zukünftige optionale Erweiterungen der Gesamtschule um einen weiteren Standort nicht ausschließen.“

Als „harmonischen Brückenschlag“ bezeichnet die FDP-Fraktionsvorsitzende Stefanie Jung die präferierte Variante. Sie „kommt am weitesten dem derzeitigen Elternwillen entgegen“, so Jung. Eine hervorragende Arbeit attestiert Martin Metz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, beiden Schulen. Das zeigten die hohen Anmeldezahlen. „Daher ist es konsequent, beide Schulen zu erweitern“, so Metz. „Das Thema Inklusion wird durch die Erweiterung der Gesamtschule vorangebracht“, betont SPD-Fraktionschef Marc Knülle. Es entstünden bis zu 18 zusätzliche Plätze für Schüler mit Förderbedarf.

„Der CDU ist der Erhalt der vielfältigen und differenzierten Schullandschaft ein wichtiges Anliegen“, sagt Frank Uhland, schulpolitischer Sprecher der CDU. Seine Fraktion befürchtet, dass eine einseitige Erweiterung der Gesamtschule um zwei Züge mittelfristig die Existenz von Haupt- und Realschule gefährden könnte, weswegen sie sich klar für Variante I ausspricht. Laut CDU haben das auch alle Grundschulen der Stadt getan.

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