Neubau in Sankt Augustin Die Eröffnung des Jugendzentrums muss warten

Sankt Augustin · Der Neubau für das Jugendzentrum im Sankt Augustiner Stadtteil Mülldorf steht. Die Außenarbeiten und die Altbausanierung dauern aber noch an. Im August soll die geplante Kita im Altbau starten können.

 Der Neubau des Jugendzentrums (links) und der für Veranstaltungen vorgesehene Hof sind bereits fertiggestellt.

Der Neubau des Jugendzentrums (links) und der für Veranstaltungen vorgesehene Hof sind bereits fertiggestellt.

Foto: Thomas Heinemann

Noch wird auf der Baustelle des Jugendzentrums in Mülldorf fleißig gebaut. Das Gros der Baumaßnahmen und insbesondere der Neubau sind bereits fertiggestellt. Bis zum Sommer sollen zudem die Arbeiten im Außenbereich und auch die aufwendige Sanierung des Altbaus an der Bonner Straße, in dem bereits im August der Kindergarten des Deutschen Kinderschutzbundes seinen Betrieb aufnehmen soll, abgeschlossen sein.

Der Zeitplan sei straff, aber machbar, sagte der Technische Beigeordnete der Stadt Sankt Augustin, Rainer Gleß, am Mittwoch auf einer digitalen Pressekonferenz und kündigte zugleich eine Neuheit am Standort an: Ein kleines Café unter der Regie der städtischen Jugendarbeit, das auf dem Vorplatz des Neubaus zur Bonner Straße auch Außensitzplätze unter insgesamt sechs hochstämmigen Felsenbirnbäumen anbieten werde. Denn für die Stadt sei der Gebäudekomplex aus Neu- und Altbau mit seiner Vielzahl an Nutzungen, vom Beigeordneten „Jugendzentrum Plus“ genannt, mehr als ein Funktionsgebäude: Mit dem Masterplan „Urbane Mitte“ aus dem Jahr 2011 hatten Verwaltung und Politik mit Beteiligung der Bürgerschaft die Leitlinien für die bauliche und strategische Entwicklung des Stadtzentrums gesetzt.

Sanierung und Neubau wurden zu 70 Prozent durch Land NRW gefördert

Konkretisiert wurden die Neubaupläne in den vergangenen Jahren durch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, das im Jugendzentrum einen „integralen Bestandteil einer Stadt- und Zentrumsentwicklung“ sah und der Stadt die Möglichkeit eröffnete, Städtebauförderung zu beantragen. Mit Erfolg: Die Kosten der Altbausanierung in Höhe von 2,155 Millionen Euro sowie der 4,047 Millionen Euro teure Neubau wurden zu 70 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Während der Kostenrahmen des Neubaus leicht unterschritten wurde, verteuerte sich die Sanierung des Altbaus aus den 1930er Jahren um mehr als 540.000 Euro. Denn so unscheinbar der Altbau war, so groß dürfte im Rathaus in den letzten Monaten das Kopfzerbrechen gewesen sein, wie sich das frühere Bürgermeisteramt erhalten ließ. Nun stehe das Projekt unter einem guten Vorzeichen und das Gebäude, das im Denkmalpflegeplan der Stadt als ortsbildprägend und erhaltenswert eingestuft wurde, stehe auch buchstäblich auf festen Beinen.

Baukunst der Vergangenheit bewahren

„Wir haben das Gebäude nun erstmals standsicher unterfangen“, erklärte Gleß ein Problem, das bei der Kernsanierung des Gebäudes zutage kam: „Fundamente gab es bislang nicht. Das Gebäude wurde seinerzeit einfach auf den nackten Lehm gestellt.“ Ein Fundament nachträglich unter ein stehendes Haus mit Statikproblemen zu stellen, habe nicht nur Zeit und Geld gekostet, sondern auch mehrfach die Frage aufgeworfen, ob ein Abriss nicht die bessere Alternative gewesen wäre. „Die Entscheidung, die gemeinsam mit der Politik gefällt worden ist, war, sich die Mühe zu machen, das historische Gebäude zu erhalten“, sagte Gleß: „Es ging auch darum, Baukunst der Vergangenheit zu bewahren.“

Rundum erneuert wurde dagegen der Außenbereich des Jugendzentrums: Unter der alten, großen Linde hinter dem Altbau wird nun das Außengelände der Kindertagesstätte mit Spielgeräten, Klangtrommel und Bobbycar-Rennstrecke hergerichtet.

Die übrige Fläche zwischen Neubau, Mehrzweckhalle Mülldorf und Park bleibe für die Nutzung weiter öffentlich zugänglich und könne zukünftig für Feste, etwa nach dem Martingszug, genutzt werden, erklärt Jerome Etscheid, der für die Stadt das Neubauprojekt koordiniert hat: „Die Hoffläche wurde neu gepflastert und die Fläche ist auch ein wenig größer geworden, sodass die Feste hoffentlich bald weiter stattfinden können.

Zudem seien auf dem Platz nun auch die für Veranstaltungen notwendigen Strom- und Wasseranschlüsse vorhanden. Fertig her- und eingerichtet seien auch die Räume der Jugendarbeit mit Bar, Tischkicker, Kreativ- und Aufenthaltsbereichen, Proberäumen, einem Tanzraum, Bastelräumen und einem Seminarraum.

Wann das Jugendzentrum mit jungem Leben gefüllt werde, sei aufgrund der Pandemie noch nicht abzusehen, erklärt die Stadt.

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