Kommunalwahl in Sankt Augustin SPD wählt Marc Knülle zum Bürgermeister-Kandidaten

Sankt Augustin · Klares Votum für Marc Knülle: Die Sankt Augustiner SPD-Mitglieder wählen den 46-jährigen Fraktionsvorsitzenden zu ihrem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl. Er will die Stadt bunter und menschlicher machen.

Bewerber um das Bürgermeisteramt: Denis Waldästl (v.l.), Marc Knülle und Heike Borowski freuen sich über das eindeutige Wahlergebnis.

Bewerber um das Bürgermeisteramt: Denis Waldästl (v.l.), Marc Knülle und Heike Borowski freuen sich über das eindeutige Wahlergebnis.

Foto: Martina Welt

Im dritten Anlauf will Marc Knülle (46) es an die Stadtspitze schaffen. Die Unterstützung seiner Genossen ist ihm gewiss, denn 58 der 61 Stimmberechtigten sprachen sich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen am Freitagabend in der Gaststätte PizziCato dafür aus, dass der Hangelarer SPD-Faktionsvorsitzende und Vorsitzende des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses als ihr Kandidat am 13. September in das Rennen um das Bürgermeisteramt geht.

Der Versammlungsleiter und SPD-Vorsitzende Denis Waldästl achtete penibel darauf, dass sich die Mitgliederversammlung streng an die Regularien hielt. Dennoch war es diesmal anders als sonst. Allein der Ort in einer Gaststätte, dann die vielen Menschen die aus Familie und Freundeskreis gekommen waren, Vorredner André Henning und italienische Musik lockerten auf und gaben Raum für eher demütige, leise und emotionale Töne, die Marc Knülle in seiner Bewerbungsrede als einziger Kandidat anschlug.

Emotionale Rede

Er knüpfte an das an, was André Henning, Cheftrainer und sportlicher Leiter beim Deutschen Hockey Rekordmeister KHTC Rot-Weiss Köln, vor gut 100 Gästen berichtete. Henning sprach von Teamgeist und davon, wie man vorhandene Qualität auch abrufen könne. Henning, der mit Hockey-Schiedsrichter Knülle befreundet ist, erläuterte auch den oft schwierigen Stand der Schiedsrichter und attestierte seinem Freund, „er kann wunderbar lenken und gleichzeitig konsequent sein.“

Noch mehr Emotion erzeugte der Kandidat selbst. „Ich möchte viel von mir einbringen“, versprach er und zeigte Demut als er auf die zurückliegenden Jahre blickte. Insbesondere die Arbeit mit der FDP und den Grünen habe ihn geprägt. Vertreter beider Parteien waren unter den Gästen und hörten, wie Knülle versprach, Herz, Bürgernähe und soziales Gewissen in die Politik der Stadt einbringen zu wollen. „Wir haben überparteilich agiert und Kompromisse gefunden und waren dabei alle hervorragende Teamplayer“, beschrieb er die sogenannte Smarties-Verbindung, die es mit den Liberalen und den Grünen im Rat gibt.

Gute Infrastruktur

Viel Raum gab er auch seinem Menschen- und Familienbild. Er kam aus dem Schwärmen über die klassische Familie seiner Schwester Natalie, die am Freitag Geburtstag hatte, kaum heraus. Aber ihm sei es auch wichtig, nicht an klassischen Rollenbildern hängen zu bleiben. Seine alleinerziehende Mutter sei ebenso Familie wie die gleichgeschlechtliche Partnerschaft, die er selbst lebe. Über sein buntes Arbeitsleben, seine politischen Stationen und seine Hobbys als Hockey Schiedsrichter und Koch, kam Knülle zu dem, was für ihn in Sankt Augustin notwendig ist. „Sankt Augustin ist eine Stadt, aus der man schnell weg und gerne zurück kommt“, verwies er auf die sehr gute Infrastruktur. Dennoch müsse man die Sorgen der Bürger über hohe Mieten, wenig Wohnungen, zu wenig Kita-Plätze, sanierungsbedürftige Schulen, Straßen und Radwege, marode Sportstätten und fehlendes Sicherheitsgefühl sowie eine belastete Umwelt ernst nehmen. Das alles wolle er als Bürgermeister tun. „Ich möchte, dass Sankt Augustin bunter und menschlicher wird.“ Es sei bekannt, was er leisten könne. „Alleine bin ich stark und gemeinsam sind wir unschlagbar“, endete Knülle und bekam für seine Rede stehenden Applaus.

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