Ali Dogan wird Landrat Sankt Augustin sucht einen neuen Sozialdezernenten

Sankt Augustin · Ali Dogan hat die Stichwahl um das Landratsamt im Kreis Minden-Lübbecke klar für sich entschieden. So geht es nun in Sankt Augustin weiter.

Am Wahlabend im Kreishaus Minden-Lübbecke: Ali Dogan gewinnt die Stichwahl und wird Landrat. Sankt Augustin muss nun einen neuen Beigeordneten suchen.

Am Wahlabend im Kreishaus Minden-Lübbecke: Ali Dogan gewinnt die Stichwahl und wird Landrat. Sankt Augustin muss nun einen neuen Beigeordneten suchen.

Foto: SPD Minden-Lübbecke

Ausruhen ist nicht. Wenn der Kreiswahlausschuss an diesem Mittwoch das Wahlergebnis bestätigt, und der Sieger die Wahl annimmt, ist Ali Dogan unmittelbar Landrat im Kreis Minden-Lübbecke. Für Sankt Augustin beginnt dann die Suche nach einem Nachfolger für den 40-jährigen Sozialdemokrat, der fünf Jahre lang Sozialdezernent und zuletzt auch Erster Beigeordneter der Stadt war. Dogan siegte am Sonntag in einer sonst CDU-dominierten Region bei der Stichwahl mit 55,8 Prozent. Der CDU-Kandidat Jörg-Michael Schrader erreichte 44,2 Prozent.

„Vom ‚Gastarbeiter‘-Kind zum Landrat“, sagte Dogan nach der Wahl sichtlich beglückt. „‚Lerne, streng dich an‘, sagte meine Mutter immer, ‚damit du es besser hast als wir.‘ Viele wissen, was ich meine, wenn ich sage: Wir müssen doppelt und dreifach so viel arbeiten, um denselben Lohn zu ernten. Aber 2023 hat eins gezeigt: Unsere Gesellschaft ist reif dafür.“

Sankt Augustins Bürgermeister Max Leitterstorf (CDU) gratulierte Dogan zu seinem Wahlerfolg. Er habe ihn bereits kontaktiert, um weitere Absprachen hinsichtlich der Zeitschiene für eine Übergabe und noch anstehende Termine zu treffen, sagte Sankt Augustins Stadtsprecher Benedikt Bungarten. Denn mit der Feststellung des Wahlergebnisses durch den Kreiswahlausschuss in Minden-Lübbecke beginnt für Dogan nicht nur die Amtszeit als Landrat, auch seine Amtszeit als Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin endet damit. Der Stadt zufolge wird der Technische Beigeordnete Rainer Gleß sein Vertreter und im Fall der Verhinderung des Bürgermeisters auch dessen Vertretung übernehmen. „Für eine Nachbesetzung der Stelle ist eine öffentliche Ausschreibung vorgeschrieben, die vom Rat zu beschließen ist“, so Bungarten, der auf die Gemeindeordnung NRW verweist. Beigeordnete sind kommunale Wahlbeamte und werden vom Rat für die Dauer von acht Jahren gewählt.

SPD, Grüne und FDP sind vorbereitet

Man sei auf alles vorbereitet, sagte Marc Knülle, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sankt Augustiner Stadtrat. Die SPD bildet dort zusammen mit Grünen und FDP die Ratsmehrheit. Es ist also davon auszugehen, dass sie erneut den nächsten Beigeordneten stellen wird. „Alle drei Partner haben sich frühzeitig Gedanken gemacht, wie es bei der möglichen Wahl von Ali Dogan in Sankt Augustin mit seinen Aufgaben weitergehen könnte“, sagte Knülle. Man habe da einige Personen im Blick und wolle diese „motivieren“, sich zu bewerben. „Aber es ist zunächst an der Stadt, die Ausschreibung so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen.“

„Wir wissen, welche Qualitäten Ali Dogan hat und sind von seiner Wahl ausgegangen. Wir gratulieren ihm ganz herzlich“, sagte Knülle, der an die Erfolge Dogans, etwa bei der Schaffung von Quartiersmanagements und den OGS-Plätzen, erinnerte. „Wenn ein guter Beigeordneter geht, ist das immer ein Verlust für die Stadt.“

Auch Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD Nordrhein-Westfalen, gehörte zu den vielen Gratulanten: „Mit Ali Dogan wird Minden-Lübbecke einen engagierten Landrat bekommen, der weiß, wie man unterschiedliche Meinungen an einen Tisch holt, um gemeinsame Wege aufzuzeigen. Gerade im Bereich der Bildung, der Gesundheits- und Familienpolitik und für einen besseren Nahverkehr wird er in den kommenden Jahren neue Impulse setzen.“ Kutschaty, der auch Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist, freute natürlich besonders, dass „die Wählerinnen und Wähler sich für ein klares sozialdemokratisches Profil entschieden“ haben.

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