Radbrücke nach Troisdorf Sankt Augustin will neue Querung

Sankt Augustin · Die Sankt Augustiner Stadtverwaltung vollzieht bei der Brücke zwischen Menden und Friedrich-Wilhelms-Hütte eine Kehrtwende. Sie spricht sich nun für einen Neubau aus. Kostenpunkt: 1,5 Millionen Euro.

Die Stadt Sankt Augustin spricht sich für eine komplett neue Fuß- und Radwegbrücke zwischen Menden und dem Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte aus. Das sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß dem GA. „Das wäre für mich die Ultima Ratio“, sagte er.

Wie berichtet, hatte die Stadt den rund 200 Meter langen Weg über die Eisenbahnbrücke im März 2014 gesperrt. Die Tragkonstruktion ist verrostet, die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Das heißt: Fußgänger und Radfahrer müssen den Umweg über den Siegdeich nehmen und die Sieg über die rund einen Kilometer weiter östlich gelegene Melanbogenbrücke überqueren. Noch Mitte Juni hatte die Stadt dafür plädiert, den maroden Steg abzureißen und zu erneuern, weil es mit 361 000 Euro am billigsten wäre. Doch das soll sich jetzt ändern. Ein Planungsbüro schätzt die Kosten für einen Neubau einige Meter stromaufwärts auf 1,5 Millionen Euro. Gleß will einen Großteil davon über Fördermittel der Bezirksregierung Köln finanzieren. „Die Signale sind positiv“, sagte er. Bis zu 70 Prozent der Kosten könnte das Land übernehmen, also 1,05 Millionen Euro. Die verbliebenen 450 000 Euro müsste die Stadt Sankt Augustin tragen – wobei möglicherweise die Stadt Troisdorf und der Landesbetrieb Straßen NRW einen Teil übernehmen könnten. Denn von der rund 200 Meter langen Strecke befinden sich 30 Meter auf Troisdorfer Gebiet. „Wir gehen noch einmal auf die Stadt Troisdorf zu“, sagte Gleß.

Landesbetrieb zahlt einen Teil

Und der Landesbetrieb Straßen möchte vermutlich ab 2020 die Melanbogenbrücke sanieren, er würde die neue Brücke als Umleitung benutzen und sich somit an den Kosten beteiligen. Durch die neuen Pläne will die Stadt sich auch unabhängiger von den Ausbauplänen der Bahn für die dort verkehrende S 13 machen. Ende 2028 soll die 13 Kilometer lange Strecke fertiggestellt sein. Die Bahn wollte die Brücke zunächst abreißen, will sie nun aber sanieren und noch 30 bis 40 Jahre erhalten. Dennoch möchte die Stadt eigene Wege gehen.

Tatsächlich war der Weg bis zu seiner Sperrung als reiner Gehweg ausgewiesen. Heißt: Radfahren war verboten, doch daran hielten sich viele nicht. Die neue Brücke soll laut Gleß breit genug sein, dass sowohl Fußgänger als auch Radfahrer sie nutzen. Im Optimalfall könnte sie laut Gleß in zweieinhalb Jahren fertiggestellt sein, „es könnte aber auch länger dauern“. In der Zwischenzeit soll die bestehende Konstruktion zumindest notdürftig ausgebessert werden, um sie wieder zu nutzen. „Das wäre mir am liebsten“, sagte er.

Der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss tagt am Dienstag, 13. September, ab 18 Uhr öffentlich im kleinen Ratssaal, Markt 1.

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