Schwellen und bewegliche Baken Sankt Augustin will Verkehrssicherheit erhöhen

Sankt Augustin · Neue Barrieren sollen gefährliche Abbiegemanöver an der Südstraße im Sankt Augustiner Zentrum verhindern. Viele Autofahrer haben in der Vergangenheit die vorgeschriebene Verkehrsführung missachtet.

Verboten war das Linksabbiegen vom Gelände der Nachbarschaftshilfe auf die Südstraße schon immer. Nun versperrt eine künstliche Schwelle mit Warnbaken den Weg.

Verboten war das Linksabbiegen vom Gelände der Nachbarschaftshilfe auf die Südstraße schon immer. Nun versperrt eine künstliche Schwelle mit Warnbaken den Weg.

Foto: Thomas Heinemann

Schilder und durchgezogene Linien im Straßenverkehr allein haben nicht geholfen: Seit Montag versperrt eine künstliche Schwelle mit flexiblen Sperrbaken jenen Autofahrer die Fahrt, die verbotenerweise von der Südstraße durch den Gegenverkehr auf das Gelände der Nachbarschaftshilfe abbiegen wollen.

Auch das verbotene Verlassen des Geländes nach links Richtung Niederpleis ist nun nicht mehr möglich. Damit setzt die Stadt die Anregungen um, die ihr der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss des Rates bereits am 2. Juni 2015 auf den Weg gegeben und am 25. Mai 2017 konkretisiert und beschlossen hatte.

Rückstau auf die Bahnstrecke

Mit ihrem Antrag vom April 2015 hatte die CDU-Fraktion das Thema auf die Tagesordnung gehoben. Selbst stärkster Verkehr auf insgesamt vier Fahrspuren hielt etliche Autofahrer nicht davon ab, wagemutige Abbiegemanöver zu starten. Immer wieder wurden brenzlige Situationen beobachtet. Gefährlich wurde es auch, wenn vom Zentrum kommende Autofahrer plötzlich ihr Fahrzeug stoppten, um vor dem verbotswidrigen Abbiegen den Gegenverkehr passieren zu lassen: Nicht selten entstand ein unvorhersehbarer Rückstau bis auf den Bahnübergang.

Dem von der CDU im Antrag beschriebenen Handlungsbedarf stimmten die anderen Fraktionen zu, sahen aber auch Risiken der Barrieren: Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge könnten blockiert, zudem der Straßenquerschnitt künstlich und zulasten der Radfahrer eingeengt werden. Auch der im Raume stehende Gesamtumbau der Südstraße im Zuge der Neugestaltung der Urbanen Mitte wurde als Argument ins Feld geführt. Statt der Errichtung wurde schließlich nur der Prüfauftrag an die Verwaltung einstimmig auf den Weg gebracht. Geändert hatte sich an der gefährlichen Einmündung seither nichts.

Auswirkungen bereits sichtbar

Daher legte die CDU mit einem Antrag vom April 2017 und einem Beispiel für Barrieren, wie sie in der Bundesanstalt für Straßenwesen geprüft und zugelassen wurden, nach – und fand damit im Ausschuss Anfang Juni eine breite Mehrheit. Sofern verkehrsrechtlich zulässig, sollen derartige Barrieren künftig auch an anderen Stellen mit gleicher Problematik, etwa an der B 56 in Höhe des Billardcenters in Hangelar, geprüft und installiert werden.

Bereits am Montag, dem Tag der Installation, verfehlten die neuen Barrieren ihre Wirkung nicht: Gleich mehrere Autofahrer auf der Südstraße vom Zentrum kommend hielten zunächst verwundert an den Barrieren an, um dann ohne Abbiegemanöver weiterzufahren. Reifenspuren zeugen zudem von einigen erfolglosen Versuchen, zwischen den engen Baken hindurchzufahren.

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