Sanierungsarbeiten laufen Sankt Augustiner Freibad soll im Mai 2021 öffnen

Sankt Augustin · Das Sankt Augustiner Freibad blieb in diesem Sommer zu. Das lag nicht an Corona, sondern an verschiedenen Defekten. Sanierte Sandfilter und neue Technik sollen die Probleme nun dauerhaft lösen.

 Die Becken im Sankt Augustiner Freibad sind derzeit leer. Vor der Wiedereröffnung muss erst einmal Unkraut gejätet werden.

Die Becken im Sankt Augustiner Freibad sind derzeit leer. Vor der Wiedereröffnung muss erst einmal Unkraut gejätet werden.

Foto: Thomas Heinemann

Anlaufschwierigkeiten aufgrund technischer Probleme haben im 46 Jahre alten Sankt Augustiner Freibad Tradition. Dass aber gleich eine ganze Saison wegen eines Defekts ausfallen muss, hat nicht nur die Schwimmer überraschend getroffen. Auch für die Stadt war es der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser, als nach den Vorbereitungswochen im Frühjahr der Startknopf gedrückt wurde und die Technik den Geist aufgab. Die Reparaturarbeiten sind inzwischen abgeschlossen, die Technik wird derzeit auf Herz und Nieren getestet und dem Saisonstart im Mai 2021 dürfte – Stand jetzt – nichts mehr im Wege stehen

Das versicherten Eva Stocksiefen, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Sport, Markus Moeck, Leiter des Gebäudemanagements, und Bäderbetriebsleiter Thomas Gierse am Donnerstag bei einem Ortstermin im Freibad. Der Überraschungs-Defekt hatte das Freibad bereits im August 2019 an einer empfindlichen Stelle getroffen, erinnerte Thomas Gierse beim Gang durch die Katakomben des Bades: Filter 2, zuständig für das große 50-Meter-Becken, gab allmählich den Geist auf. So hatte es schon im vergangenen Jahr eine kurzzeitige Freibadschließung für eine erste Reparatur gegeben.

Ersatzteile mussten von Hand gefertigt werden

„Es gibt derartige Sandfilter nicht mehr so oft in Bädern. Wir haben ein Spezialunternehmen beauftragt und relativ schnell war klar: Der Filter muss saniert werden“, ergänzte Eva Stocksiefen. Die Arbeiten sollten eigentlich im März 2020 abgeschlossen sein. Aufgrund des Lockdowns und Lieferschwierigkeiten verzögerten sie sich laut Stocksiefen aber. „Es gibt für diese Filter keine Ersatzteile von der Stange. Die müssen von Hand gefertigt und im geleerten Filter von Hand eingebaut werden“, sagte die Fachbereichsleiterin für Kultur und Sport.

Während ihr Team dabei war, ein Hygienekonzept für die Öffnung während der Corona-Pandemie zu erarbeiten und der sanierte Filter wieder in Betrieb gehen sollte, sei die nächste Hiobsbotschaft gekommen. „Beim Hochfahren der Technik wurde festgestellt, dass die älteste Baureihe der Regler die Technik nicht mehr hochfährt“, sagte Stocksiefen. Beim Austausch sei dann klar geworden, dass auch die nächstjüngere Regler-Generation, die im Schwimmbad verbaut ist, nicht mit den neuen Reglern kompatibel sei und ebenfalls ausgetauscht werden musste, obwohl sie eigentlich noch funktionierten.

Als wäre das nicht genug gewesen, wurde Filtersand mit falscher Körnung geliefert und weitere Probleme stellten sich ein. Schnell sei klargeworden, dass nur unter Idealbedingungen und ohne weitere Komplikationen eine Öffnung des Freibades frühestens ab der Mitte der Sommerferien möglich gewesen wäre. So habe der Verwaltungsvorstand die Entscheidung getroffen, die Freibadsaison ausfallen zu lassen, die Hallenbäder im Sommer zu öffnen und den Technikern im Freibad ausreichend Zeit für alle anstehenden Arbeiten zu geben.

Reglertechnik wird derzeit programmiert

Dass das ein Kompromiss war, der nicht alle Schwimmer zufrieden stimmte, sei der Stadt bewusst gewesen, wie Eva Stocksiefen betonte. „Ins Freibad hätten wir 500 Gäste zeitgleich reinlassen können, im Hallenbad sind es 15“, sagte sie. In den kommenden Wochen sollen jetzt weitere Tests stattfinden und die neue Reglertechnik programmiert werden, damit das seit 1974 bestehende und noch nie generalsanierte Freibad fit für die kommende Saison ist.

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