Zwischen Herrengarten und Kautexstraße Sankt Augustiner Politiker diskutieren Umbau der B 56

Sankt Augustin · Die Umbauvarianten der B 56 zwischen Herrengarten und Kautexstraße in Beuel wurden im Sankt Augustiner Ausschuss vorgestellt. Die Politik fordert, dass der Radverkehr, das Stadtgebiet und das Baugebiet „Pützchensweg“ mit einbezogen werden.

 Variante siebenarmiger Kreisverkehr: Die Kosten mit einer Unterführung für den Durchgangsverkehr würden etwa acht Millionen Euro betragen.

Variante siebenarmiger Kreisverkehr: Die Kosten mit einer Unterführung für den Durchgangsverkehr würden etwa acht Millionen Euro betragen.

Foto: Richard Baumert

Sie ist ein Staugarant, die B 56 zwischen Sankt Augustin und Bonn. Und perspektivisch werden sich noch mehr Autos als bisher über die Bundesstraße schieben. Um die zusätzlichen Fahrzeuge aufzufangen und den Verkehr zu entzerren, soll deshalb auch das Stück zwischen Herrengarten und Kautexstraße in Beuel direkt an der Stadtgrenze zu Sankt Augustin ausgebaut werden. Dort kommen Bundesgrenzschutzstraße, Reinold-Hagen-Straße, Siegburger Straße, Kölnstraße und Kautextraße an der B 56 zusammen. Die Pläne stellten Bernd Egenter vom Landesbetrieb Straßen NRW und Richard Baumert vom Ingenieurbüro Brilon Bondzio Weiser jüngst im Sankt Augustiner Planungsausschuss vor.

Drei Varianten haben die Gutachter untersucht: einen großen Kreisel von 90 Metern Durchmesser, unter dem die B 56 als Unterführung verlaufen würde, einen Turbokreisel mit zwei Spuren, auf den die kleinen Straßen nicht direkt geführt werden, und den vier streifigen Ausbau der bestehenden Kreuzung. Diese Lösung wäre mit 2,9 Millionen Euro am günstigsten. Zum Vergleich: Für den Turbokreisel rechnet der Landesbetrieb Straßen NRW mit rund 5,7 Millionen Euro, für den großen Kreisel mit 7,8 Millionen Euro. Dabei machte Egenter deutlich: Der Bund zahle nur den Preis für die günstigste Lösung. Und aus Sicht von Baumert fällt der Turbokreisel raus, weil sich in der Simulation dieser Variante weiterhin Rückstaus zeigten. Alle untersuchten Lösungen seien aber besser als die derzeitige Situation.

Situation für Radfahrer und Fußgänger dürfe sich nicht verschlechtern

Der Bonner Stadtrat hat sich Anfang 2017 für den Bau eines Kreisverkehrs auf der B 56 ausgesprochen, der die Situation für Radfahrer und Fußgänger nicht verschlechtern dürfe. Zwischenzeitlich hat laut Bonner Stadtverwaltung der Landesbetrieb jedoch darauf hingewiesen, dass die Stadt im Falle eines Kreiselbaus nicht nur die Mehrkosten, sondern auch das voraussichtlich notwendige Planfeststellungsverfahren durchführen müsse. In einer der kommenden Sitzungen soll die Bonner Politik einen Beschluss zum Knotenpunkt fassen.

Der Sankt Augustiner Planungsausschuss befürwortet ebenfalls einen Umbau zum Kreisel. Bei einem Kreuzungsausbau würde sich nicht viel ändern, so die einhellige Meinung der Politiker. Was die Kosten angehe, sehen sie den Bund in der Pflicht. Denn über die Kreuzung ist auch der Sankt Augustiner Standort der Bundespolizei angebunden. „Das muss mit den Bundesbehörden geklärt werden, ob es deshalb nicht anders bewertet wird“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Georg Schell.

Kritik am Landesbetrieb gab es aufgrund des Planungsgebiets. Laut den Straßenplanern soll derzeit auf Sankt Augustiner Seite nichts verändert werden. „Wir sind direkt an der Stadtgrenze. Da sollte man sich auch Gedanken machen, was im Anschluss an den Umbau des Knotenpunkts in Sankt Augustin passiert“, sagte der Erste Beigeordnete Rainer Gleß.

Die Stadt gibt der Bonner Verwaltung nun weiter, dass Sankt Augustin sich an dieser Stelle einen Kreisel vorstellen könne – unter bestimmten Voraussetzungen. So müssten der Radverkehr, das Stadtgebiet Sankt Augustin und das Baugebiet „Pützchensweg“ einbezogen werden. Damit passt die Verwaltung ihre Meinung noch einmal an. Sie hatte der Stadt Bonn nach einem Gespräch im November zunächst mitgeteilt, dass sie die Kreuzungsvariante favorisiere und ein Kreisel nur tragbar sei, wenn sich der Fuß- und Radverkehr dadurch nicht verschlechtere.

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