Schlaglöcher in Sankt Augustin Schnelle Reparaturen auch mit neuer Technik nicht in Sicht

Sankt Augustin · Die sogenannte Kaltfräse-Reparaturtechnik sollte Schlaglöcher und Fahrbahnschäden in Sankt Augustin schneller beseitigen. Bislang ist das aber noch nicht gelungen.

 Ursprünglich stand im Raum, die marode Uhlandstraße in Sankt Augustin-Ort mit der Fräs-Methode schnell und günstig zu sanieren. Aufgrund des alten Unterbaus ist das aber technisch nicht möglich.

Ursprünglich stand im Raum, die marode Uhlandstraße in Sankt Augustin-Ort mit der Fräs-Methode schnell und günstig zu sanieren. Aufgrund des alten Unterbaus ist das aber technisch nicht möglich.

Foto: Thomas Heinemann

Fräsen statt Stopfen, damit hatte Sankt Augustins Bürgermeister Max Leitterstorf im Wahlkampf zur Kommunalwahl 2020 geworben und eine schnellere und kostengünstigere Technik zur Reparatur von Schlaglöchern und Fahrbahnschäden etablieren wollen. Bornheim, so Leitterstorf damals, setze auf das Patchmatic-Verfahren, Siegburg auf die Kaltfräse-Methode und das mittelfränkische Rednitzhembach erneuere die obere Asphaltschicht bereits bei kleineren Straßenschäden. Schon im November 2019 wurde das Thema auf CDU-Antrag während der Haushaltsdebatten diskutiert – dabei die Rechnung aber ohne die Sankt Augustiner Straßen gemacht. Denn bislang, so bestätigt die Stadt auf GA-Nachfrage, konnte in der Stadt keine einzige Straße mit den schnellen und kostensparenden Verfahren repariert werden.

Zudem kommt auch nur noch eines der beiden Verfahren, anders als erhofft, infrage: Das sogenannte Patchmatic-Verfahren zielt auf eine kurzfristige Lösung kleinerer Schäden wie Ausmagerungen der Deckschicht, Kornausbrüche oder leichte Risse ab. Dauerhaft sei die Lösung nicht, so die Stadt, weshalb man das Verfahren für die städtischen Straßen als ungeeignet eingestuft habe. Beim Kaltfräse-Verfahren werden die beschädigten Schichten eines Wegbelags durch eine rotierende Fräswalze bis auf die notwendige Tiefe lokal abgefräst. Asphalt- und Betonbeläge lassen sich dann an der entsprechenden Stelle zügig ersetzen, sofern der Unterbau solide ist und keiner Erneuerung bedarf.

So hatten etwa die Anwohner der Uhlandstraße, deren Straßenvollausbau demnächst ansteht, auf das Verfahren gehofft, allerdings vergebens: Der Unterbau der Straße aus den 1950er Jahren ist derart dünn und marode, dass ein Abfräsen der obersten Asphaltschicht nicht funktionieren würde, so die Stadt. Grundsätzlich sei das Kaltfräse-Verfahren „allerdings eine sinnvolle Sanierungsmethode für Straßen mit geringfügigeren Substanzmängeln“, weshalb überlegt werde, das Verfahren im Stadtgebiet probeweise anzuwenden, teilte die Stadt im April auf Nachfrage der FDP-Fraktion im Gebäude- und Bewirtschaftungsausschuss des Rates mit. Je Stadtteil solle eine Straße ausgewählt werden, „die die Gegebenheiten bietet, durch Fräsen und anschließender Deckschichterneuerung saniert werden zu können.“ Da es aber an entsprechenden Geräten mangele, müsse die Stadt Angebote einholen.

Ein schneller Einsatz des zeit- und geldsparenden Verfahrens ist auch in diesem Jahr nicht in Sicht. Denn, welche Straßen zwischenzeitlich für die Sanierung ausgewählt wurden und ob Angebote für die Probesanierung vorliegen, lässt Stadtsprecherin Carolin Trost auf Nachfrage offen und teilt mit: „Für das Fräsen von Straßen wurden für das Haushaltsjahr 2023 und 2024 Gelder angemeldet. Im Vorgriff muss geprüft werden, an welchen Straßen das möglich ist. Der vorhandene Unterbau muss für diese Form der Instandsetzung geeignet sein.“

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