Gütesiegel für die Stadt Sankt Augustin und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schneller, besser, transparenter

SANKT AUGUSTIN · Noch war das gestern gezeigte Zertifikat nur eine Kopie, doch damit ist ab dem 25. April Schluss: Dann erhalten die Stadt Sankt Augustin und die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Wfg) die Auszeichnung als mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung - als erste in der Region.

 Noch zeigen (v.l.) Bürgermeister Klaus Schumacher, Wirtschaftsförderer Edgar Bastian und Wfg-Geschäftsführer Wilhelm Roth nur eine Kopie des Zertifikats. Das Original erhalten sie am 25. April.

Noch zeigen (v.l.) Bürgermeister Klaus Schumacher, Wirtschaftsförderer Edgar Bastian und Wfg-Geschäftsführer Wilhelm Roth nur eine Kopie des Zertifikats. Das Original erhalten sie am 25. April.

Foto: Thomas Heinemann

Die Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung (MKV) verleiht es. "Das Gütesiegel sorgt dafür, dass wir unsere Leistungen konkret belegen können - und nicht mehr nur gefühlsmäßig, denn die Dokumentation der Arbeitsabläufe ist wesentlicher Bestandteil", sagte Wirtschaftsförderer Edgar Bastian.

Schneller, besser und transparenter wollen Verwaltung und Wfg arbeiten, um so die Attraktivität der Stadt zu erhöhen - insbesondere für die Wirtschaft. Deshalb hatten sie Bürgern und Unternehmen im vergangenen Jahr 14 Service-Versprechen gegeben.

Ein Beispiel: Die Reaktionszeit auf eine E-Mail oder einen Anruf soll nur einen Tag betragen. Ein anderes: Baugenehmigungsanträge sollen die Mitarbeiter in maximal 40 Tagen bearbeiten. Oder: Innerhalb von fünf Arbeitstagen soll eine Besprechung bei Unternehmen stattfinden.

Und mittlerweile ist es Pflicht für die Mitarbeiter, einen automatischen Abwesenheitsassistenten für ihr E-Mail-Postfach einzurichten, wenn sie in Urlaub gehen. Er informiert, dass der Ansprechpartner nicht vor Ort ist und nennt einen anderen Experten.

Nach einer kurzen Vorlaufzeit ging es am 1. Oktober los. Und Ende Januar testete nun eine Prüferin des Tüv Nord Cert zwei Tage lang, ob die Service-Versprechen tatsächlich eingehalten wurden.

Das Ergebnis fiel positiv aus. Wfg-Geschäftsführer Wilhelm Roth sagte: "Wir mussten die Arbeitsabläufe nicht komplett umwerfen nach dem Motto: Alles ist desolat. Es war eher eine Optimierung." Und Bastian sagte: "Es ist ein Alleinstellungsmerkmal und wichtig im Wettbewerb mit anderen Kommunen."

Nicht ganz einfach sei es, die Fristen einzuhalten, wenn übergeordnete Behörden wie die Bezirksregierung oder der Rhein-Sieg-Kreis beteiligt sind, sagte Bürgermeister Klaus Schumacher, der gleichzeitig mit Roth auch Wfg-Geschäftsführer ist.

Meist seien das Zertifikat und seine Kriterien unbekannt. "Ich habe viele Rückrufe deshalb erhalten und die Betreffenden dann für unser Anliegen sensibilisiert", sagte Schumacher und wies darauf hin, dass der verbesserte Service nicht nur für Unternehmen gelte.

"Egal, ob der Bauantrag für eine Garage von einem Bürger oder einem Unternehmen kommt: Wir legen dieselben Maßstäbe an."

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