Neue Plätze in Sankt Augustin Schöner Sitzen im Zentrum

Sankt Augustin · Nach privaten Millioneninvestitionen hat die Stadt Sankt Augustin den öffentlichen Raum mit „Verteilerplätzen“ neu gestaltet. Das schafft auch eine barrierefreie Verbindung zwischen Technischem Rathaus, Marktplatte und Rhein-Sieg-Gymnasium.

 Die Neugestaltung der sogenannten Verteilerplätze hat neue Sitzgelegenheiten, neue Sichtbeziehungen und dazu eine neue Rampe zum Technischen Rathaus gebracht.

Die Neugestaltung der sogenannten Verteilerplätze hat neue Sitzgelegenheiten, neue Sichtbeziehungen und dazu eine neue Rampe zum Technischen Rathaus gebracht.

Foto: Thomas Heinemann

Mehr Sicht, mehr Licht, flachere Rampen, ein neuer Pflasterbelag und erstmals auch viele Sitzgelegenheiten: Mit der vom Land geförderten Neugestaltung der sogenannten Verteilerplätze zwischen dem Schulhof des Rhein-Sieg-Gymnasiums, dem Technischen Rathaus sowie der Mewasseret-Zion-Brücke zur Marktplatte hat die Stadt Sankt Augustin ihren öffentlichen Raum zum bislang eher trostlosen, funktionalen Ende des Zentrums sichtbar aufgewertet.

Zwar gibt es noch kleinere Restarbeiten, wie zum Teil noch abgesperrte Bereiche am Donnerstag zeigten, doch sind die Wege seit Ende 2020 für die Benutzung freigegeben. Wer über das „Grüne C“ vorbei am Generationen-Parcours Richtung Zentrum fährt, hat nun nicht nur einen ebenen und stolperfreien Weg: Der einst tunnelartige, von Hecken eingesäumte schmale und dunkle Weg hat sich zu einem freundlichen Entrée mit Sichtachse bis zur Fußgängerbrücke und zur huma Shoppingwelt geöffnet.

Geebnet, erheblich verbreitert sowie mit Sitzbänken und Fahrrad­abstellmöglichkeiten ausgestattet wurde auch der Übergang der Campusmagistrale von der Hochschule vorbei am noch in Resten erkennbaren ehemaligen Sportplatzes des Rhein-Sieg-Gymnasiums: Bislang gab es hier nur einen schmalen Fußweg vorbei am Eingang der Sporthalle sowie die einst für Autos gebaute Rampe zu den ehemaligen Besucherparkplätzen des früheren Post-Gebäudes, in dem heute das Technische Rathaus sitzt.

Verändert wurde auch die markante Freitreppe zwischen dem Technischen Rathaus und dem Brückenkopf der Mewasseret-Zion-Brücke: eine lange Rampe im Zick-Zack, dazu Sitzmöbel und taktile Bodenelemente für Menschen mit Sehbehinderung und Taststock sollen die Barrierefreiheit erhöhen.

Mit dem Umbau weggefallen und zurückgebaut ist die schmale Treppenverbindung vom Brückenkopf hinunter zum früheren Schotterparkplatz an der Rathausallee: Der Parkplatz ist seit Januar 2020 gesperrt und wird derzeit mit einem Wohngebäude der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft des Rhein-Sieg-Kreises (GWG) bebaut.

Beim Baustart im Juni 2020 bezifferte die Stadt Baukosten für die Neugestaltung ohne die Schulhofflächen des Rhein-Sieg-Gymnasiums mit rund 1,9 Millionen Euro zuzüglich Planungskosten in Höhe von rund 250 000 Euro.

Noch schöner dürfte sich der öffentliche Raum wohl im Frühjahr präsentieren: Nachdem für die Bauarbeiten ein Teil der Bestandsgehölze wie Sträucher und Bäume gerodet worden war, wurden bereits im Winter Ersatzpflanzungen vorgenommen. Die „dornenlose Gleditschie“, Lederhülsenbäume aus der Familie der Hülsenfrüchtler, wurde als Leitbaum entlang der neugestalteten Ost-West-Achse gepflanzt. Zudem wurde im neugestalteten Bereich eine laut Planern „Multifunktionsfläche mit Grünfläche“ angrenzend an den Schulhof des Rhein-Sieg-Gymnasiums angelegt.

Inwieweit Radfahrer, für die zahlreiche Abstellanlagen geschaffen wurden, die neugestalteten Flächen nutzen dürfen, ist derzeit nicht klar erkennbar. Die neu angebrachten Verkehrszeichen widersprechen sich: Wer von der Hochschule über die Campusmagristrale die Verteilerplätze befährt, befindet sich laut Beschilderung auf einem Gehweg, der für Radfahrer freigegeben ist, sofern diese nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren und Fußgänger nicht gefährden oder behindern.

Wer vom Zentrum oder dem Verbindungsweg vom Rhein-Sieg-Gymnasium kommt, fährt als Radfahrer laut Beschilderung allerdings auf einem gemischten Geh- und Radweg in den Verteilerplatz ein. Radfahrer, die vom „Grünen C“ ins Zentrum fahren, haben ohne Verkehrszeichen bis zur Marktplatte freie Fahrt oder, sofern die Rampe neben dem Technischen Rathaus genutzt würde, zumindest ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern, das allerdings noch aus Post-Zeiten eines früheren Jahrzehnts stammen dürfte.

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