"@Rheinkabarett" im Rhein-Sieg-Gymnasium Schräge Vögel in weißen Kitteln

SANKT AUGUSTIN · Natürlich wisse er, was Mensis sei: "Eine Stadt in Amerika, aus der Elvis Presley kam.". "Bist du doof", ist die knappe Bemerkung des Freundes zur Linken. Der auf der rechten Seite foppt den Befragten mit der Belehrung "Nein, Mensis ist ein Autotyp, der jeden Monat zum Ölwechsel muss."

 Michael Müller, Andreas Etienne, Christoph Scheeben und Susanne Galonska (von links) brillieren in verschiedenen Rollen.

Michael Müller, Andreas Etienne, Christoph Scheeben und Susanne Galonska (von links) brillieren in verschiedenen Rollen.

Foto: Paul Kieras

So beginnt ein Männergespräch während eines Museumsbesuchs, den die drei wegen einer verlorenen Partie Trivial Pursuit ihren Ehefrauen als Wetteinsatz schulden. Auf die Frage, was Klimakterium bedeute, gab der in Sachen Mensis Unerfahrene nämlich die Antwort: Erderwärmung.

Die richtige Antwort, nämlich die Wechseljahre, wurde im Rhein-Sieg-Gymnasium auch treffend erklärt: Das ist "wie Pubertät, nur rückwärts". Beim "@rheinkabarett" erwartete das Publikum ein Abend voller Nonsens auf höchstem Niveau mit umwerfender Körpersprache und Verbalakrobatik.

Vor allem die Gesundheit wurde thematisiert. Unter dem Titel "Schönes bleibt - der Rest muss raus!" knüpften die Akteure nahtlos an den Erfolg ihres ersten Programms "Der Nächste bitte" an. Einer der Höhepunkte war der gespielte Arztroman "Kittel der Ekstase".

Kein Groschenheft, gespickt mit Plattitüden rund um die "Götter in Weiß", hätte eine bessere Vorlage liefern können. Die Kabarettisten Michael Müller und Andreas Etienne glänzten als fleischgewordene Klischees ebenso wie Christoph Scheeben, auch international begehrter Bariton, und Susanne Galonska, Sängerin, Schauspielerin und praktizierende Physiotherapeutin.

Im Schnelldurchlauf erfuhren die Zuschauer "Was bisher geschah", danach gab es Enthüllungen, Verwechslungen, Drama, Liebe und Intrigen. Zum Brüllen war auch ein Dialog zwischen Müller und Etienne als zwei ältere Patientinnen, die sich gegenseitig mit Beschreibungen ihres Gesundheitszustands und ihrer Körperfähigkeiten übertrumpfen.

Während eine der Damen Sauerstoff selbst erzeugen kann, hat die andere "eine Haut, da kann sich so mancher eine Scheibe von abschneiden!" Die Aula kam aus dem Lachen nicht heraus. Und das ist ja bekanntlich gesund.

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