Augustiner Gutenbergschule Schulleiter Günter Piéla geht in den Ruhestand

SANKT AUGUSTIN · Er engagiert sich auf vielfältige Weise, doch sein Herz gehört seinen Schülern. Seit 1998 hat Günter Piéla an der Gutenbergschule in Sankt Augustin unterrichtet, zuletzt als Schulleiter. Nun geht der 62-jährige Pädagoge in den Vorruhestand, was ihm seine Schüler und Kollegen bei der Abschiedsfeier so schwer wie möglich machen wollten.

 "Tschüs" sagt Günter Piéla der Gutenbergschule.

"Tschüs" sagt Günter Piéla der Gutenbergschule.

Foto: Holger Arndt

Es ist ihnen mit ihren Aufführungen und Reden gelungen. "Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge", sagte Piéla, der 2005 zum Konrektor der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen ernannt wurde. Das letzte Jahr führte er nach dem Ausscheiden der langjährigen Schulleiterin Heidrun Pellar die Geschäfte.

Dabei hat er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung eines modernen Schulprogramms, das seinen Schwerpunkt auf den Übergang von Schule zum Beruf legt. Weil die Schule die Berufsfindung ihrer Schüler besonders fördert, ist sie vom Land NRW als eine der wenigen Förderschulen mit dem Berufswahl-Siegel geehrt worden. Dazu ist die Gutenbergschule als eine von 13 unter 700 Förderschulen des Landes als beste Schule ausgezeichnet worden.

Das Motto der Schule: "Bildungshürden abbauen - Chancen geben." Ein Berufsorientierungsbüro wurde eingerichtet und eine Fahrradwerkstatt. Dazu werden Benimm- und Höflichkeitsseminare angeboten. Im Rhein-Sieg-Kreis habe die Gutenbergschule ein Alleinstellungsmerkmal. "Dieses Juwel gilt es zu pflegen", gab Piéla seinen Kollegen mit auf den Weg ohne ihn.

Gelernt hat er eigentlich Industriekaufmann in einem Stahlwerk, sich dann weitergebildet und Deutsch und Erdkunde für Gymnasium studiert. "Als ich 1985 fertig war, gab es da leider keinen Job für mich", erinnert sich Piéla. Für die Arbeitsagentur führte er viele Jahre mit dem Sankt-Ansgar-Berufskolleg in Hennef Qualifizierungsmaßnahmen für Schüler durch, ehe er 1998 an der Gutenbergschule anheuerte.

Dort organisierte er von Beginn an die Vernetzung der Schule und brachte seinen Schülern Internet und Medien nahe, sorgte dafür, dass die Schule eine der ersten Ganztagsschulen wurde. Er beriet als Medienberater Kollegen und andere Schulen im Kreis zum Thema Schulvernetzung und schrieb Gutachten über Schulbücher.

Piéla hat viel bewegt in seiner Zeit als Pädagoge, und das will er auch weiterhin. Er engagiert sich seit Jahren schon ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen, wie dem Freundeskreis Mewasseret Zion, und bleibt dem Förderverein der Gutenbergschule erhalten. Auch der Kommunalpolitik, als Stadtrat der Grünen.

Mehr Zeit wird er trotzdem haben und sie dafür nutzen, die Hauptstädte Europa zu bereisen. Am Wochenende flog er mit seiner Frau für eine Woche nach Istanbul. "Als nächstes stehen dann Paris und Amsterdam an."

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