Sankt Augustin Schwierige Suche für neue Kita in Buisdorf

SANKT AUGUSTIN · Die Stadt Sankt Augustin findet kein geeignetes Grundstück für eine neue Kita. Insgesamt sind mehr Ü 3-Plätze in der Planung.

 Klettern in der Kita "Pedalo" der Awo in Meindorf: Erzieherin Steffi Urner passt auf und leitet an.

Klettern in der Kita "Pedalo" der Awo in Meindorf: Erzieherin Steffi Urner passt auf und leitet an.

Foto: Michael Lehnberg

Da will die Stadt Sankt Augustin einen neuen Kindergarten bauen und mehr Betreuungsplätze einrichten - und dann kann sie es nicht. Dringender Bedarf besteht im Ortsteil Buisdorf. Doch trotz intensiver Suche und mehrfacher Aufrufe ist es der Stadtverwaltung bisher nicht gelungen, ein geeignetes Grundstück für den Neubau zu finden. Auch ein Gebäude, das umgebaut werden könnte, konnte bisher nicht gefunden werden. "Wir suchen einen Investor oder Bauträger, der einen Neu- oder Umbau entsprechend dem Raumprogramm des Landschaftsverbandes Rheinland erstellt und an uns oder einen anderen Träger vermietet", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen.

Die Stadt plant, in Buisdorf eine zweigruppige Kita einzurichten. "Die Kinder sollen bis zum Schulbeginn pädagogisch anspruchsvoll und wohnortnah betreut werden", sagte Stocksiefen. Für die Buisdorfer Eltern ist es derzeit schwierig, ihre Kinder wohnortnah unterzubringen. Sie müssen auf Kitas in anderen Sankt Augustiner Ortsteilen wie Niederpleis ausweichen, weil es nur eine dreigruppige Kita gibt. Das Grundstück, das gesucht wird, muss eine Mindestfläche von 1200 Quadratmetern haben, eine vorhandene Immobilie sollte etwa über 345 Quadratmeter Nettofläche verfügen und sich für einen Umbau eignen.

Doch nicht nur in Buisdorf fehlt es an Plätzen. Ingesamt ist das Angebot in den 32 Kitas trotz großer Anstrengungen der Stadt recht knapp bemessen. Das zeigt sich etwa in der Kindertagesstätte "Pedalo" in Meindorf, wo die Arbeiterwohlfahrt Träger ist. "Wir haben für das kommende Kindergartenjahr 50 Anmeldungen bei den Kindern unter zwei Jahren, können aber nur drei aufnehmen", berichtet Leiterin Sajeh Poth, deren Kita 81 Kinder in vier Gruppen beherbergt. Bei den Ü 3-Plätzen hätte sie keine Probleme gehabt. "Da geht es."

Insgesamt allerdings gibt es bei den Ü 3-Plätzen in Sankt Augustin keine hundertprozentige Abdeckung. "Dass es knapp ist, liegt natürlich daran, dass wir viele U 3-Plätze in die Kitas gelegt haben. Das müssen wir nach und nach ausgleichen, sind da aber auf einem guten Weg", sagt Sandra Clauß, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule. Das Problem sei, das Ganze zu synchronisieren. "Baumaßnahmen sind nicht immer im Bauzeitenplan." Sie sei aber zuversichtlich, zumal das Land 377 000 Euro für das Ausbauprogramm 2015 bis 2017 bereits zugesagt habe. "Diese Ausbaumittel sind allerdings nicht vorhersehbar", sagt Clauß. Das erschwere die Planung.

In Menden hingen hat sich Lage ein wenig entspannt, nachdem der Kinderschutzbund im alten Pfarrhaus an der Kirchstraße zwei Gruppen eingerichtet hat. Das Haus soll weiter umgebaut werden, damit weitere zwei Gruppen Platz in der oberen Etage finden. Zudem ist an der Straße "Auf dem Acker" ein Waldorfkindergarten eingerichtet worden. Dort ist im Neubaugebiet Rebhuhnfeld noch eine weitere Kita in der Planung.

Ausgebaut werden für U -Plätze sollen die Kitas Flohzirkus und Wellenstraße. Auch in Niederpleis entsteht eine neue Kindertagesstätte. Dort ist geplant, das denkmalgeschützte Alt-Gebäude der Grundschule Freie Buschstraße umzubauen, wenn die Grundschule Ende des Schuljahres ausgelaufen ist. Dann zieht dort die viergruppige Kita Waldstraße für ein Jahr ein, weil das angestammte Gebäude saniert wird.

Immerhin: 29 der 32 städtischen Kitas sind mittlerweile U 3-tauglich umgebaut. "Das ist, finde ich, eine unglaubliche Leistung", sagt Clauß. Das habe natürlich die Folge, dass der Bedarf deutlich größer werde, weil die Kinder länger in der Kita bleiben. Buisdorf sei da das Sorgenkind. "Wir haben dort mehr Kinder, als wir dort versorgen können." Die Stadt habe sich schon alle freien städtischen Grundstücke angeschaut, aber kein geeignetes gefunden. "Entweder sind sie zu nah am Wasser, zu nah an der Bahn oder zu nah am Gewerbe", so Clauß. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, eine zweigruppige Kita in einem Mietshaus unterzubringen, das entsprechend umgebaut werden könne. "Es ist wichtig, dass wir dort ein Angebot machen", so Clauß.

Wer in Buisdorf ein geeignetes Grundstück oder eine geeignete Immobilie anbieten kann, soll sich bei der Stadt melden. Ansprechpartnerin ist Ilona Hoffmann, erreichbar unter der Rufnummer 02241/243623 oder per E-Mail an ilona.hoffmann@sankt-augustin.de.

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