Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Seit zehn Jahren Campus für das Business

SANKT AUGUSTIN · Udo Scheuer ist von Anfang an dabei. Der Direktor des Instituts für Technologie und Wissenschaftstransfer an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat den Business-Campus begleitet, die Entwicklung maßgeblich mitbestimmt und die Studierenden immer wieder ermutigt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Zehn Jahre existiert die Einrichtung nun schon.

 Sie feiern das zehnjährige Bestehen des Business-Campus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: (v. l.) Hartmut Ihne, Josef Hastrich, Frithjof Kühn, Udo Scheuer , Rolf Beyer und Michael Herzog

Sie feiern das zehnjährige Bestehen des Business-Campus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: (v. l.) Hartmut Ihne, Josef Hastrich, Frithjof Kühn, Udo Scheuer , Rolf Beyer und Michael Herzog

Foto: Michael Lehnberg

Was im Jahr 2002 mit sechs Unternehmen von Existenzgründern begann, ist bis heute zu einem Gründerzentrum gewachsen, das im Gegensatz zu vielen anderen schwarze Zahlen schreibt und Unternehmen hervorbringt, die nachhaltig Bestand haben.

Eines der bemerkenswertesten Beispiele ist das Unternehmen True Fruits, dessen Smoothies, hochwertige Getränke aus reiner Frucht und ohne Zusätze, mittlerweile in jedem Supermarkt zu kaufen sind und das heute in Bonn seinen Sitz hat. Der Startschuss fiel 2006 in Sankt Augustin.

Der Business-Campus ist, wie es Scheuer ausdrückt, so etwas wie eine "Benutzeroberfläche für junge Unternehmer" auf einer Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmetern mit Büros, Laboren, Besprechungs- und Konferenzräumen. Gegenwärtig haben sich dort 41 Existenzgründer, zumeist Studierende oder Absolventen, eingemietet. Verteilt ist er auf drei Standorte in Sankt Augustin (zwei) und Rheinbach.

"Insgesamt sind wir zu 85 Prozent ausgelastet, wobei der Campus in der Hochschule restlos ausgebucht ist", sagte Scheuer, der mit Rolf Beyer von der Kreisverwaltung und Michael Herzog von der Kreissparkasse Köln (KSK) die Geschäfte führt. Sowohl der Rhein-Sieg-Kreis als auch die KSK unterstützen den Business-Campus.

Die Einrichtung soll den Start für junge Unternehmer mit einer guten Geschäftsidee erleichtern und bezahlbar machen. So werden günstige Mieten angeboten, professionelle Beratung sowie Hilfe bei der Vermittlung öffentlicher Finanzierungen. Dazu gibt einen Service für Empfang, Post, Telefonie und Tagungsunterstützung. Konferenzräume, Cafeteria und ein Serverraum stehen auch zur Verfügung. "Das Konzept bietet viele Synergien und soll ein Beitrag sein zur regionalen Entwicklung", sagte Rolf Beyer. Ziel sei es, die erfolgreichen Unternehmer auch in der Region zu halten.

"Wir unterstützen auch noch, wenn sie aus dem Campus rausgehen." Etwa 40 Prozent der Firmen, die nach der maximalen Mietdauer von fünf Jahren neue Räumlichkeiten suchen müssen, bleiben laut Beyer im Rhein-Sieg-Kreis, 30 Prozent in der Region Köln/Bonn.

"Die Bedeutung des Business-Campus ist unschätzbar hoch", sagte Hochschul-Präsident Hartmut Ihne. "Er soll ein Push-Effekt für die Region sein." Von einem Erfolgsmodell spricht Josef Hastrich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KSK: "Junge Existenzgründer sind Innovationsmotoren, die für die Region wichtig sind." Das sieht auch Landrat Frithjof Kühn so: "Erfolgreiche Unternehmensgründungen sind ein wichtiger Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Region."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort