Rhein-Sieg-Kreis Senioren-Union feiert ihr 25-jähriges Jubiläum

SANKT AUGUSTIN · Otto Wulff braucht kein Mikrofon für seine Festansprache zum 25-jährigen Jubiläum der Senioren Union der CDU des Rhein-Sieg-Kreises. Den Bundesvorsitzenden hört jeder im Sankt Augustiner Ratsaal.

 Ihr 25-jähriges Bestehen im Kreis feierte die Senioren Union der CDU am Wochenende.

Ihr 25-jähriges Bestehen im Kreis feierte die Senioren Union der CDU am Wochenende.

Foto: Elisa Miebach

"Millionen Tote, Millionen Flüchtlinge, Millionen Vermisste, Millionen Gefangene - ein Volk ohne Hoffnung mit einem verheerenden Ruf in der Welt. Das war die Situation in der sich die Senioren von heute als junge Menschen zurechtfinden mussten", sagte Wulff beim Empfang zum 25-jährigen Bestehen der Senioren Union im Kreis.

Die mit rund 1350 Mitgliedern drittgrößte Senioren Union Deutschlands wurde 1989 gegründet, das Jahr des Mauerfalls, wie Wulff bemerkte. Er betonte den Wert der Freiheit, aber auch die Verantwortung jedes Einzelnen. In der Senioren Union gehe es nicht darum, nur die Interessen der Älteren zu vertreten, sondern darum, die eigene Lebenserfahrung weiterzugeben und den Wert des Alters zu bewahren: "Wer sein Alter leugnet, verliert seine Autorität." Die Stabilität der Gesellschaft beruhe auf den Unterschieden zwischen Jung und Alt, die sich gegenseitig unterstützen sollten und voneinander lernen könnten.

Junge Menschen begleiteten die Senioren Union bei ihrem Festakt. Die Junge Union organisierte den Sekt-Empfang und den Umtrunk, während das Jugend-Kammer-Orchester "Stringendo" der Musikschule Sankt Augustin die Senioren mit Werken von Bach und Tschaikowsky begeisterte. Landrat Sebastian Schuster versprach, in zwei Jahren, wenn er als 60-Jähriger das Eintrittsalter der Senioren Union erreicht hätte, mitzumachen. Das freute die Mitglieder, denn laut Pressewart Raimund Reiner fehlen jüngere Senioren. Vorsitzender Wilhelm Gunkel ergänzte: "Wir brauchen gerade die, die noch aktiv sind."

Der 81-jährige Wulff sprach über die Probleme der Zukunft, unter anderem den Datenschutz. "Der Mensch darf nicht zur gläsernen Person werden und Datenhandel nicht zur Freibeuterei", sagte er. In Deutschland sieht er das Problem der geringen Geburtenrate: "Wir sind geistig verarmt, wenn wir Kinder nicht als eine Bereicherung für unser Leben ansehen. Eine Gesellschaft ohne Kinder hat keine Zukunft." Dabei rief er auch zur Toleranz gegenüber Kinderlärm und zum Einsatz für Bildung auf.

Er appellierte an die Zuhörer, nicht nur zu jammern, sondern sich auf das Wichtige zu besinnen und eine optimistische Politik zu betreiben. Dabei helfe laut Wulff die Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen und Menschen anderer Herkunft und ebenso der Stolz auf das, was die Menschen in Deutschland erreicht hätten.

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