Bake ärgert Augustiner Bürger Sicherung für Stolperfallen steht seit 15 Monaten auf dem Gehweg an der Thüringer Allee

SANKT AUGUSTIN · Thüringer Allee Nummer 1. Der Gehweg vor dem Haus von Karl-Heinz Schoer ist schlecht zu begehen. Die Wurzeln der Kastanie in der Baumscheibe haben die Platten angehoben und Stolperfallen produziert. Eine Sicherheitsbake warnt den Fußgänger vor den Gefahren, und das nun schon seit 15 Monaten.

Karl-Heinz Schoer beklagt sich. "Das kann doch kein Dauerzustand sein." Und er ärgert sich, weil er vor 15 Monaten einen Brief an Bürgermeister Klaus Schumacher geschrieben und auf die Gefahrenstelle hingewiesen hat, verbunden mit der Aufforderung, doch Abhilfe zu schaffen, aber nie eine Antwort bekommen hat. "Mehrere Leute waren über die von den Baumwurzeln angehobenen Platten und Stolperfallen bereits gestürzt", sagt Schoer.

Schoer wendete sich an die Politik, und auch sein Nachbar schrieb einen weiteren Brief. Dann gab es eine Antwort: Die Stadt könne den Gehweg nicht reparieren, weil sie kein Geld habe. Gleichwohl wurden Mitarbeiter des Sankt Augustiner Bauhofes rausgeschickt. Die stellten die Sicherheitsbake mit Beleuchtung auf, und das war es dann.

Seit dieser Zeit steht die Bake vor Schoers Haus. Aber immerhin wird das gute Stück sorgsam überwacht. Nahezu jeden Tag schaut ein sogenannter Straßen- und Wegbegeher des Bauhofes vorbei, um zu überprüfen, ob die Bake noch richtig steht. Einmal in der Woche wird überdies die Batterie für die Leuchte gewechselt. Ein extra "Dienstgang" erfolgt laut Stadt dafür aber nicht.

"Im Stadtgebiet gibt es an diversen Stellen Baumbepflanzungen am Straßenrand und auf Gehwegen, die zu Schäden an den Gehwegen führen. Der Stadt fehlen derzeit aber Geld und Personal, um die betroffenen Gehwege komplett zu sanieren", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Daher werden zunächst Sicherungsmaßnahmen ergriffen, damit kein Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommt.

Dennoch: Trotz Leuchte sind die Stolperfallen im Dunkeln schwer zu sehen, zumal auch vor den Nachbarhäusern die Platten hochgekommen sind. "Für mich ist das schon ein Schildbürgerstreich, der dazu noch Geld kostet", meint Schoer. Das sei doch nur eine kleine Reparatur. Die Nachfrage des GA bei der Stadt hat indes Bewegung in die Sache gebracht.

Derzeit wird eine andere "Sicherungsmaßnahme" als Provisorium geprüft. Die angehobenen Platten könnten entfernt, die Baumscheibe vergrößert und mit Granulat aufgefüllt werden. Damit seien dann, so die Stadtsprecherin, die Stolperstellen beseitigt und die Sicherungsbake könnte entfernt werden. Schoer freut sich darüber: "Endlich passiert etwas, es hat ja auch lange genug gedauert."

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