Niederpleiser Wohnpark SPD-Ortsgruppe erkundeten Hochhausgebiet bei Nacht

SANKT AUGUSTIN · Abenddämmerung, Nieselregen, grauer Himmel vor grauem Beton - die Nachtwanderung der SPD zu der der Vorsitzende der SPD-Ortsgruppe Niederpleis Torsten Seifen und seine Stellvertreterin Brigitte Bilgmann eingeladen hatten, war eher was für Hartgesottene. Angesichts des Wetterumschwungs versprühte die Betonarchitektur der 70 Jahre vor allem Tristesse.

 Graue Kulisse in der Abenddämmerung: Die SPD-Spitze mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Niederpleis Torsten Seifen (2.v.l.) und deren Stellvertreterin Brigitte Bilgmann (2.v.r.) vor der Nachtwanderung durch den Wohnpark. Als Gast mit dabei war der Beigeordnete Marcus Lübken (3.v.r.).

Graue Kulisse in der Abenddämmerung: Die SPD-Spitze mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Niederpleis Torsten Seifen (2.v.l.) und deren Stellvertreterin Brigitte Bilgmann (2.v.r.) vor der Nachtwanderung durch den Wohnpark. Als Gast mit dabei war der Beigeordnete Marcus Lübken (3.v.r.).

Foto: Martina Welt

Für die SPD-Spitze mit dem Ortsvereinsvorsitzenden Denis Waldästl und Fraktionschef Marc Knülle sowie der sozialpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion Jutta Bergmann-Gries und deren Ehemann Rainer Gries war das Wetter kein Hindernis, ihr Anliegen für den Stadtteil vorzutragen. Als Zuhörer wanderte auch der Beigeordnete der Stadt, Marcus Lübken, mit.

Zwei, die sich hier auskennen weil sie in der Nähe aufwuchsen, sind die SPD-Mitglieder Tayfun (24) und Tanju (20) Karayigitler. Sie berichteten von Abendspaziergängen, die immer ein Abenteuer gewesen seien, kaputten Leuchten und dunklen Ecken, in denen Drogen und Alkohol konsumiert werden.

Gut und schlecht liegen im Rüger-Wohnpark sehr dicht beieinander. Das zeigte sich gleich zu Beginn der Wanderung an der Geschäftszeile mit vielen Leerständen: "Der Schlecker ist weg, der Friseur fehlt, und auch der Bäcker hat zu gemacht", erklärte Seifen. Grundsätzlich sei die Fluktuation sehr hoch an einem Ort, wo man sich eher Kontinuität für die Wohnpark-Bewohner wünsche.

Positiv an dieser Stelle sei jedoch die Stadtteilwohnung als Außenstelle des Jugendzentrums und das Haus Niederpleis als Treffpunkt für alle Bewohner des Viertels. Bei einer so dichten Besiedelung - die SPD schätzt, dass allein in den Hochhäusern mehr als 4000 Menschen wohnen - würde man sich einen Investor wünschen, der dort langfristige Mieter gewinnen könnte, formulierte es Knülle.

Die zunächst gepflegt wirkende Anlage wies, je tiefer man in den Park hineinging, immer mehr Mängel auf. Defekte Bänke, dunkle Ecken und eine insgesamt schlechte Beleuchtung der Grünzone zwischen den Wohnhäusern bestimmten das Bild. "Es ist nicht angenehm, wenn man den dunklen Weg zur Bushaltestelle gehen muss", erklärte Seifen. Am Spielplatz erinnerte sich der 25-jährige Karayigitler, dass auch er schon an den Klettergerüsten als kleiner Junge geturnt habe. Sie sind in die Jahre gekommen, Bänke für die Mütter und Väter gibt es nur wenige.

Die SPD würde gern einen Quartiermanager als Ansprechpartner für die Menschen ernennen. Ein entsprechender Antrag der Fraktion sei jedoch abgelehnt worden, berichtete Ratsfrau Bergmann-Gries. Erfreulicher präsentierten sich die Hochhäuser am Wacholderweg. Hier wurde saniert, es gibt jetzt barrierefreie Zugänge zu Aufzügen, die Mülltonnen sind hinter begrünten Gittern versteckt und die kleinen Vorgärten liebevoll bepflanzt.

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