Hangelarer bekommt Hilfe Spender für Christian Abrodat gefunden

Sankt Augustin · Der Familienvater Christian Abrodat ist an Leukämie erkrankt. In Hangelar hat eine große Typisierungsaktion mit fast tausend Teilnehmern stattgefunden.

Als Christian Abrodat seine jüngere Schwester Sandra am Mittwochabend anrief, wurde sie mit den Worten begrüßt: „Du wirst gar nicht glauben, was ich jetzt erzähle.“ Und tatsächlich brauchte die 36-Jährige ein wenig Zeit, um die Nachricht fassen zu können: Es wurde ein Stammzellen-Spender für ihren Bruder gefunden. Die Chance ist damit sehr groß, dass der an Leukämie erkrankte Familienvater wieder gesund wird.

„Es ist einfach der Wahnsinn, dass das so schnell geht. Damit hätte ich nie gerechnet“, sagte Christians Schwester Sandra Gemein am Donnerstagmittag. Ihr Bruder sei sehr euphorisch und könne gar nicht erwarten, dass es losgehe. Gemein sieht sich bestätigt, dass es der richtige Weg war, mit der Erkrankung ihres Bruders an die Öffentlichkeit zu gehen. „Wir würden das immer wieder genauso tun.“

Die Krebserkrankung ihres Bruders hatte in Hangelar und darüber hinaus große Anteilnahme ausgelöst. Viele hatten Spenden gesammelt, die für die Untersuchung von Stammzellen benötigt werden. Bei einer großen Typisierungsaktion am Samstag in Hangelar hatten sich fast 1000 potenzielle Spender registrieren lassen. Ob der Stammzellenspender bei der Aktion am Samstag gefunden wurde, kann die Familie nicht sagen. „Die Daten werden zwei Jahre unter Verschluss gehalten, erst dann dürfen sich Patient und Spender kennenlernen. Wir sind alle sehr gespannt darauf“, sagt Sandra Gemein.

Dass Christians Körper die Stammzellen annimmt, ist nicht sicher, die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr hoch. Zehn von zehn Merkmalen der Stammzellen stimmen überein, was einen guten Verlauf wahrscheinlich macht. In den nächsten ein bis zwei Wochen wird Christian Abrodat, der inzwischen in Hamburg lebt, zur Vorbereitung auf die Spende eine Chemotherapie durchlaufen müssen.

Die Transplantation selbst ist unproblematisch. Der Familienvater bekommt 20 Minuten lang eine Infusion und dann muss der Körper sich an die neuen Stammzellen gewöhnen. „Das wird noch mal eine sehr kritische Zeit. Christian ist aber zuversichtlich und wir sind es auch“, so seine Schwester.

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