Autobahn bei Sankt Augustin Stadt Sankt Augustin nimmt Stellung zum geplanten Ausbau der A 59

Sankt Augustin · Der Ausbau ist seit Jahren in der Planung: Die Autobahn 59 soll in den nächsten Jahren bei Menden und Meindorf auf vier Spuren in jede Fahrtrichtung erweitert werden. Bürger hatten Gelegenheit, Einwendungen zu erheben.

Die Autobahn 59 bei Sankt Augustin soll von sechs auf acht Spuren erweitert werden.

Die Autobahn 59 bei Sankt Augustin soll von sechs auf acht Spuren erweitert werden.

Foto: Meike Böschemeyer

Die A 59 soll zwischen dem Autobahndreieck Sankt Augustin-West nahe der Kläranlage Menden und dem Autobahndreieck Bonn-Nordost bei Vilich-Müldorf breiter werden. Die Pläne dafür sind seit 2016 im Bundesverkehrswegeplan konkretisiert, das Planverfahren zur Vorbereitung des Ausbaus läuft seither. Ab Ende 2026 will die Autobahn GmbH des Bundes voraussichtlich mit dem Ausbau beginnen. In Meindorf sollen dazu sechs Häuser abgerissen werden, um die Autobahn auf einer Länge von 3,2 Kilometern von sechs auf acht Spuren zu verbreitern. Die Pläne dazu hat die Bezirksregierung Köln als zuständige Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde in den vergangenen Wochen ausgelegt und so Bürgern die Möglichkeit eingeräumt, Einwendungen zu erheben.

Mit der Stellungnahme der Stadt Sankt Augustin befasst sich am Dienstagabend die Politik im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung. Die Verwaltung hat verschiedene Punkte herausgearbeitet, in denen sie Verbesserungsbedarf sieht. Die Stadt spricht sich unter anderem für eine Erhöhung der Autobahnunterführung der Johann-Quadt-Straße (L 16) im Zuge des Autobahnausbaus aus, sodass diese auch für künftig höhere Elektrobusse passierbar ist. Zudem weist sie auf die Erreichbarkeit der Zentralen Abwasserbehandlungsanlage (ZABA) hin, die für den Lastwagenverkehr weiterhin erreichbar bleiben muss.

Ein weiteres Thema, das die Verwaltung hervorhebt, ist die Überflutungsgefahr durch Hochwasser von Sieg oder Rhein. Die aktuelle Situation dürfe sich durch den Autobahnausbau nicht verschlechtern. Im Gegenteil, vielleicht könne die derzeit bestehende Überflutungsgefahr sogar dauerhaft beseitigt werden, heißt es. Deswegen fordert die Stadt eine entsprechende Prüfung. Zudem bittet die Stadt darum, Verkehrsbeschränkungen für die Sankt Augustiner Straßen, die es während der Bauarbeiten geben werde, mit genügend Vorlauf anzukündigen und auszuschildern.

Grundsätzlich erinnert die Verwaltung noch einmal daran, dass die Stadt schon in ihrer ersten Stellungnahme 2016 die Erweiterung der bestehenden Landwirtschaftsbrücke zu einer Landschaftsbrücke angeregt hat. „Eine solche Grünbrücke erscheint gerade in der dicht besiedelten und an zusammenhängenden Freiflächen armen Stadt Sankt Augustin geboten, um der massiven Trennwirkung einer achtstreifigen Bundesautobahn wenigstens punktuell zu mindern“, so die Stadt. Außerdem erneuert die Verwaltung ihre Forderung nach einem Radweg auf der A 59-Brücke über die Sieg mit Anschluss an die L 16. Dafür hatte sich Bürgermeister Max Leitterstorf schon im März zusammen mit seinem Troisdorfer Kollegen Alexander Biber stark gemacht.

 Zwischen dem Autobahnkreuzen Sankt Augustin-West und Bonn-Nordwest soll die A59 um je eine Spur in jede Richtung erweitert werden.

Zwischen dem Autobahnkreuzen Sankt Augustin-West und Bonn-Nordwest soll die A59 um je eine Spur in jede Richtung erweitert werden.

Foto: grafik

Unterdessen hat der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) bereits die Offenlage genutzt, um Einwendungen zu erheben. Den gesamten Ausbau bezeichnet er als „aus der Zeit gefallen“. Im Zuge der Verkehrswende solle eigentlich der Autoverkehr reduziert werden, durch den Autobahnausbau werde indes das Gegenteil erreicht. Deswegen fordert der ADFC, die Planfeststellung so lange zurückzustellen, „bis die Bedarfsplanung im Zuge der Aktualisierung des Bundesverkehrswegeplanes überarbeitet wurde und sie gegebenenfalls an die geänderten Bedarfe anzupassen“.

Eine Chance sieht er für den geplanten Radschnellweg von Alfter über Bonn und Sankt Augustin nach Troisdorf, der in Teilen entlang der Trasse der A 59 laufen soll. Deswegen sollen die Auswirkungen des Autobahnausbaus auf einen möglichen Radschnellweg Bonn/Rhein-Sieg untersucht und die Planungen angepasst werden, so der ADFC. So könne der Radschnellweg zügig umgesetzt werden.

Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung tagt am Dienstag, 29. November, ab 18 Uhr im Technischen Rathaus, Sitzungssaal 4.15.

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