Kölnstraße in Hangelar Stadt Sankt Augustin prüft Verkehrssituation

SANKT AUGUSTIN · Ist der Kreisel nun einer oder ist er keiner? Kreisrund gepflastert jedenfalls sind der Josef-Menne-Kreisel und der Richthofen-Kreisel in Hangelar. Auch wenn sie so aussehen und so genannt werden: Im verkehrstechnischen Sinne sind sie keine Kreisverkehre. Was immer wieder Probleme mit sich bringt, denn an den genannten Kreuzungen gilt rechts vor links und nicht die Vorfahrt des Kreiselfahrers.

Es ist nur eines von mehren Verkehrsproblemen, mit denen die Hangelarer zu kämpfen haben. Dazu gehört auch der Schleichverkehr über die Kölnstraße in den Hauptverkehrszeiten. Deshalb hatte die Politik bei der Stadtverwaltung eine Prüfung in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie sich die Verkehrssicherheit verbessern lässt. Die Ergebnisse aus Sicht der städtischen Verkehrsplaner liegen nun vor. Fazit: So viel lässt sich nicht ändern.

Kreisverkehre: Die Verwaltung hat auf Wunsch des Planungsausschusses den Umbau der "Kreisel-Kreuzungen" zu echten Minikreisverkehrsanlagen geprüft. Das wäre indes nur mit erheblichen baulichen und finanziellen Aufwand möglich. Zudem würden sich aufgrund der jeweils fünf einmündenden Straßen geometrische Probleme bei den Ein- und Ausfahrten ergeben. Die bestehenden gepflasterten Bereiche sind nicht ausreichend dimensioniert.

Schleichverkehr B56: Einen Ansatz, einen Teil des Schleichverkehrs von der Bundesstraße 56 zu vermeiden, sehen die Verkehrsplaner darin, die Kapellenstraße Richtung B 56 bis zur Josef-Menne-Straße als Einbahnstraße auszuweisen. Für Schleichverkehr in Richtung Bonn wäre diese Führung eher unattraktiv. Eine Einbahnführung der Kapellenstraße ist aber nur möglich, wenn Sternen- und Josef-Menne-Straße so bleiben, wie sie sind. Die Kapellenstraße könnte so vom Begegnungsverkehr entlastet werden. Für die Josef-Menne-Straße bedeutet das aber mehr Verkehr.

Ausfahrt Billardzentrum: Immer wieder biegen Autofahrer verbotenerweise links auf die B56 ab, was stets für gefährliche Situationen sorgt. Mehrfach sind Möglichkeiten mit dem Landesbetrieb Straßen und der Kreispolizeibehörde geprüft worden. Letztlich blieb nur eine Lösung übrig: eine 200 Meter lange Durchfahrtsperre auf der B 56 in Form einer doppelten Reihe von Hochbordsteinen. Weil dafür aber ein großräumiges Überholverbot angeordnet werden muss, könnten aber laut Verkehrsplaner bei Nichtbeachtung folgenschwere Unfälle geschehen. Nach Abwägung schlägt die Verwaltung vor, auf die Durchfahrtsperre, die etwa 32.000 Euro kosten würde, zu verzichten.

Lieferverkehr: Im Zentrum von Hangelar kommt es immer wieder zu problematischen Situationen, wenn Lastwagen Ware für die Geschäfte anliefern und auf der Kölnstraße parken. Drei Lieferzonen sind ausgewiesen: zwei an der Kölnstraße und eine an der Kapellen-/Sternstraße. Wegen der kleinteiligen Geschäftsstruktur über den gesamten Verlauf der Kölnstraße im Hangelarer Zentrum hält die Verwaltung eine von SPD und CDU angeregte Ausweitung der Lieferzonen für nicht sinnvoll. Dadurch entfielen Stellplätze für die Anwohner und Kunden. Eine Verkehrsgefährdung liege laut Unfallstatistik der Polizei nicht vor, allenfalls eine Beeinträchtigung des Verkehrsflusses.

Parkplätze: Zahlreiche Parkplätze hinter dem Edeka-Markt sind weggefallen. Gleichwohl sieht die Verwaltung keine Notwendigkeit, neuen Parkraum auszuweisen. In einem Radius von 250 Meter Entfernung um den Edeka-Markt gebe es durchaus freie Parkplätze. So könne etwa der fast immer leere Parkplatz an der Beethovenstraße die am Markttag wegfallenden Stellplätze auf dem Franz-Josef-Halm-Platz fast vollständig kompensieren. Geplant ist ein Ortstermin in Hangelar mit Vertretern des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses mit Verkehrsplanern. Dann wird auch über den Fußgänger- und Fahrradverkehr gesprochen.

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