Mehr Platz unterm Dach Stadt Sankt Augustin saniert das Rhein-Sieg-Gymnasium

Sankt Augustin · Die Stadtverwaltung legt überarbeitetes Raumprogramm für das Rhein-Sieg-Gymnasium vor. Die Schule soll ein Voll- statt Staffelgeschoss erhalten. Der Ausschuss berät über das Vorhaben.

 Die Stadt Sankt Augustin hat mit Blick auf die Sanierung und G9 ein neues Raumprogramm für das Rhein-Sieg-Gymnasium erarbeitet.

Die Stadt Sankt Augustin hat mit Blick auf die Sanierung und G9 ein neues Raumprogramm für das Rhein-Sieg-Gymnasium erarbeitet.

Foto: Hannah Schmitt

Vom Foyer bis zum Dachgeschoss: Am maroden Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) in Sankt Augustin gab und gibt es noch viele Baustellen. Seit 2012 läuft die Sanierung und Einiges hat sich bereits getan: Die Chemie- und Physikräume sind erneuert, das Foyer und die Turnhalle saniert. Nun legt die Verwaltung dem Schulausschuss im Blick auf die Rückkehr zu G9 ein überarbeitetes Raumprogramm für die Schule zur Kenntnisnahme vor und gibt damit auch einen Überblick über die nächsten Sanierungsschritte.

Ein Ziel ist, dass wieder alle Klassen im Gebäude Platz finden – inklusive des zusätzlichen Bedarfs für G9 – und die Container der Vergangenheit angehören. Dort sind vier Klassen- sowie zwei Klausurräume untergebracht. Die Schule solle „mittelfristig ausreichenden Schulraum erhalten, der zeitgemäß eingerichtet und nach dem allgemeinen Stand der Technik und Informationstechnologie ausgestattet wird“, so die Stadt. „Wenn das alles so klappt, wären wir sehr einverstanden“, sagt Schulleiterin Birgit Fels. Die Schule habe eng mit der Stadt zusammengearbeitet, um das Konzept auszutüfteln. Für G9 brauche das RSG mindestens vier Räume mehr, von Fachräumen ganz abgesehen. Folgende Umbauten sind zunächst vorgesehen:

Das Dachgeschoss muss neu errichtet werden, nachdem das alte Staffelgeschoss aufgrund baulicher Mängel gesperrt ist. Nach neuesten Plänen soll es nun zum Vollgeschoss ausgebaut werden, aus statischen Gründen und um mehr Platz zu bieten. Dort sollen etwa die ausgelagerten Klausurräume, vier oder fünf Sprachenfachräume sowie drei Biologieräume angesiedelt werden. Ursprünglich sollte das Dachgeschoss bereits 2018 fertig sein. Die Arbeiten ruhen jedoch seit 2013. Der Grund laut Stadt: Die Fachwerkträgerverbindung ist zu stark eingefräst und daher statisch nicht berechenbar.

Im ersten Obergeschoss soll ein dritter Physikraum, im zweitenObergeschoss ein dritter Chemieraum eingerichtet werden.

Im Untergeschoss sollen die Klassenräume der Fünftklässler gebündelt werden. „Das ist sehr sinnvoll, weil wir in Verlängerung auch die Übermittagsbetreuung haben“, sagt Fels. „Wir denken, es ist auch ganz gut, wenn sie dort eine Art 'Minigrundschule' vorfinden.“ Dass ist möglich, da die Biologieräume umziehen.

Über das Raumprogramm entscheidet schließlich der Rat. Stimmt er zu, soll laut Stadtsprecherin Eva Stocksiefen 2018 die Planerleistung für das Dachgeschoss ausgeschrieben werden. Die Arbeiten könnten, so Fels, 2020 losgehen. Spätestens Ende 2022 müssten sie abgeschlossen sein, um Fördermittel aus dem zweiten Kapitel des Kommunalinvestitionsfördeprogramms akquirieren zu können, teilt die Stadt mit. Erst danach könnten die Maßnahmen in den unteren Stockwerken beginnen.

2013 war die Stadt noch davon ausgegangen, dass die Sanierung zehn Jahre dauern wird. Doch dass die Arbeiten 2023 abgeschlossen sind, damit rechnet die Schulleiterin nicht mehr. Zumal die energetische Fassadensanierung noch nicht einmal terminiert ist. Für Fels ist das jedoch keine große Sache. „Der größte Teil ist mit dem Dachgeschoss abgeschlossen“, sagt sie. „Der Rest ist dann im Verhältnis nicht mehr so dramatisch.“ Zudem habe es an der Schule seit Sommer 2015 keine größere Baustelle mehr gegeben. Fels: „Und die Bauphase für das Dachgeschoss ist dann auch absehbar.“ Da das zweite Obergeschoss in der Zeit nicht zu nutzen sein wird, müssten die Schüler ausgelagert werden – je nach Termin in die Ersatzräume des Jugendzentrums am alten RSG-Sportplatz.

Wie viel Geld die Sanierung des RSG im Endeffekt kosten wird, ist noch offen. Für das Dachgeschoss hat die Stadt bis 2020 rund 1,9 Millionen Euro für Planung und Herstellung im Haushalt eingestellt. Allerdings ist dabei die Umplanung auf ein Vollgeschoss noch nicht berücksichtigt. Insgesamt hatte die Verwaltung 2013 rund 20 Millionen Euro für die Sanierung prognostiziert. Laut Stocksiefen wird sich nun in den weiteren Bauabschnitten zeigen, ob das so auch passt. Es sei aber aufgrund der gestiegenen Baukosten eher von höheren Kosten auszugehen.

Der Schulausschuss tagt am Donnerstag, 19. April, 18 Uhr, im Raum 122 des Sankt Augustiner Rathauses.

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